OMS: 370 E-Autos im Einsatz für 8000 Kunden
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Alfonso Manrique, Head of Communications der Labora Holding, hat sich mit mir über die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte bei OMS Prüfservice ausgetauscht. In der aktuellen Podcast-Folge erfahren wir daher, wie dies auch in größerem Maßstab angegangen werden kann. OMS Prüfservice ist ein Dienstleister für Elektrogeräteprüfungen und besitzt eine flächendeckende Präsenz in Deutschland mit 600 Mitarbeitern.
Die Elektrifizierung ist Teil eines umfassenden Nachhaltigkeitsansatzes, welcher den wesentlichen Faktor der gefahrenen Kilometer berücksichtigt. Manrique erklärt, dass sie bereits viele Kilometer elektrisch zurücklegen und einen Großteil ihrer Flotte mit über 370 Elektrofahrzeugen elektrifiziert haben. Von 75 Prozent der Fahrzeuge ist die Rede. Bis 2025 soll die gesamte Flotte rein elektrisch unterwegs sein.
Der Wechsel wurde durch eine klare Vision und Strategie ermöglicht, wobei zunächst Führungskräfte auf E-Fahrzeuge umstiegen. Herausforderungen waren unter anderem die Akzeptanz der Mitarbeiter, die Ladeinfrastruktur und die Anpassung an vielfältige Anforderungen. OMS nutzt verschiedene Fahrzeugmodelle und Marken und strebt weiterhin nach optimalen Lösungen für ihre Anforderungen.
Die Umstellung bringt auch wirtschaftliche Vorteile mit sich, da E-Autos wartungsärmer und kostengünstiger im Betrieb sind, insbesondere wenn sie mit firmeneigenem Ökostrom geladen werden. Mehr Details dazu direkt im Gespräch mit Alfonso. Also los, hineinhören.
Gerne kannst du mir auch weitere Fragen zur E-Mobilität per Mail zukommen lassen, welche dich im Alltag beschäftigen. Die Antwort darauf könnte auch für andere Höre:innen des Podcasts von Interesse sein. Wie immer gilt: Über Kritik, Kommentare und Co. freue ich mich natürlich. Also gerne melden, auch für die bereits erwähnten Themenvorschläge. Und über eine positive Bewertung, beim Podcast-Anbieter deiner Wahl, freue ich mich natürlich auch sehr! Danke.
Transkript zu 600 OMS-Mitarbeiter als Pioniere der Elektromobilität
Sebastian
Servus, Alfonso, vielen Dank, dass du dir heute Zeit nimmst, dass wir uns ein wenig unterhalten über eure Elektrifizierung der Flotte bei OMS Prüfservice, die ja mit einer Besonderheit daher kommt, dass es nicht um den klassischen Büro-Mitarbeiter geht, der von zu Hause auf den Arbeitsplatz fährt, dort acht Stunden das Fahrzeug stehen lässt und dann wieder nach Hause geht, sondern ihr seid ja im Feld unterwegs auf der Straße mit euren Mitarbeitern, Mitarbeiterinnen. Bevor wir da allerdings tiefer eintauchen, stell dich gerne selbst vor und auch das Unternehmen dahinter.
Alfonso Manrique
Danke sehr Sebastian, danke auch für die Einladung hier zu deinem Podcast. Tatsächlich ein ganz spannendes Thema und ich stelle uns gerne kurz vor. Also mein Name ist Alfonso Manrique. Ich bin seit sechs Jahren für die OMS tätig und bin verantwortlich für den Bereich Kommunikation.
Das, was so spannend ist, ist, dass wir uns ja mit der ganzen Gesellschaft in einem riesigen Wandel befinden, ob Klimaschutz oder Elektrifizierung und das ist ja auch miteinander sehr eng verwoben. Und uns liegt es einfach am Herzen und mir auch persönlich, dass wir zukunftsfähige Lösungen für unsere Gesellschaft auch praxisfähig machen. Und da haben wir zum einen die Gesellschaft OMS Prüfservice, für die ich tätig bin. Da geht es darum, dass wir Elektrogeräteprüfungen für Unternehmen anbieten. Da sind wir marktführender Dienstleister in diesem Bereich und wir führen eben diese Elektrogeräteprüfungen nach DGUV V3. Die prüfen wir dann bei unseren Kunden vor Ort durch. Und das führt eben dazu, dass wir dann auch in ganz Deutschland unterwegs sind und eine ganze Menge an Kilometern ablegen.
Wir führen die Prüfungen für ortsveränderliche Geräte, aber auch für Anlagen, Maschinen und mittlerweile auch für Ladesäulen durch bei rund 8000 Kunden deutschlandweit und das mit mittlerweile 600 Mitarbeitern bei OMS Prüfservice.
Eine Schwestergesellschaft, die wir auch bei uns in der Gruppe haben, das ist die OMS E-Mobility, wo wir schon auch weiter in dieses Thema der E-Mobilität eingestiegen sind. Und da geht es darum, dass wir auch unseren Kunden, bei denen wir diesen Bedarf erkannt haben, Thema Ladeinfrastruktur, wo wir auch da gute Lösungen für eine Ladeinfrastruktur ihnen bieten. Sehr individuell, was der Kunde eben braucht. Da hat sich ja auch gezeigt, dass es verschiedenste Profile und Anforderungen gibt. Aber das sind die beiden Gesellschaften und freue mich, dass wir heute etwas über das Thema Elektrifizierung unseres eigentlich Kunden-Dienstwagen-Fuhrparks dann sprechen können.
Sebastian
Du hast eben schon ausgeführt, ihr habt eben diese Verbindung zur E-Mobilität, über Ladeinfrastruktur, aber eben auch durch eure Dienstleistung, die ihr anbietet. War das mit ausschlaggebend dafür, dass ihr gesagt habt: Okay, wir kommen weg vom Verbrenner hin zum E-Auto? Oder warum hat man sich auf die Reise begeben?
Alfonso Manrique
Das, was uns schon immer beschäftigt hat, auch gerade den Geschäftsführer, dass wir eine nachhaltige Unternehmensführung haben, die eben nicht nur dieses Wort, dieses Plakat, was ja in aller Munde ist, eben beinhaltet, sondern tatsächlich Substanz hat. Das ist uns ganz wichtig. Und dementsprechend muss es ja zuallererst eine gewisse Wesentlichkeitsanalyse geben.
Was ist für uns als Dienstleister wesentlich in puncto Nachhaltigkeit und wie können wir einen Beitrag leisten? Ich habe gerade schon vom Klimaschutz et cetera gesprochen. Und da haben wir eben gesehen, dass der wesentlichste Faktor für uns als Dienstleister, der draußen unterwegs ist, eben die gefahrenen Kilometer sind. Und man sagt so schön: Jeder nicht gefahrene Kilometer ist der nachhaltigste Kilometer. Deswegen sind wir den ersten Schritt gegangen und das haben wir aber auch schon seit Jahren, seit 2019 proaktiv, sind wir das angegangen, haben wir 40 Standorte mittlerweile in ganz Deutschland, einfach um auch die Nähe zum Kunden herzustellen, Fahrtzeiten zu minimieren. Das hat Auswirkungen auf den Kunden, ganz klar. Hat jemand vor Ort, dem er vertraut, der die Ecke ist, hat natürlich auch dann Auswirkungen auf unsere Kollegen und Kolleginnen, die dann nicht mehr ganz so viel und nicht so weit reisen müssen. Thema Work-Life-Balance et cetera.
Das war der erste Schritt. Und das hat uns auch dazu befähigt, dass wir ein gewisses Nutzerprofil haben für unsere Fahrzeuge, dass wir nicht mehr ganz so viele hunderte von Kilometern an einem Stück fahren müssen. Das heißt, wir sind jetzt irgendwo bei 150 bis 200 Kilometer pro Kunde, sage ich mal, an einem Tag, wo tatsächlich auch die Fahrzeuge, die wir heute auf dem Markt besorgen können, das hergeben.
Ein paar Zahlen dazu: Wir haben so viele Fahrzeuge draußen und sind in ganz Deutschland unterwegs, dass wir rund eine Million Kilometer im Monat fahren. Und das heißt bis jetzt in diesem Jahr schon über zehn Millionen. Und das ist eben dieser wesentliche Faktor, von dem ich spreche. Und wir sind ganz froh, dass wir jetzt durch die Elektrifizierung es schon geschafft haben, dass von diesen 10 Millionen im Jahr 2023 fast 4 Millionen rein elektrisch gefahren wurden. In unserem Fuhrpark insgesamt, mit über 560 Fahrzeugen und mittlerweile bei 75 Prozent elektrifiziert, rund 370 Elektrofahrzeuge, die wir jetzt bei uns im Fuhrpark haben.
Um noch mal zurück auf deine Frage zu kommen: Ja, das war ein notwendiger Aspekt. Wir wollten wissen: Was ist der größte Hebel? Und den sehen wir bei den gefahrenen Kilometern. Und wenn wir die minimieren und dann aber auch elektrifizieren, haben wir einen großen Impact, eine große Möglichkeit auf das Thema CO₂-Ausstoß et cetera einzuwirken.
Sebastian
Spannend, dass ihr da mit so einem System drangeht, dass ihr sagt, okay, ihr geht diese Schritte da an, erst mal reduzieren, was nicht notwendig ist oder was reduziert werden kann und den Rest dann nachhaltig auf die Straße bringen. Hast du jetzt auch schon gesagt, gut 40 % der Fahrten, bisschen mehr waren jetzt rein elektrisch unterwegs. Das ist schon mal schön, den Gedanken zu haben, okay, wir steigen da aufs E-Auto. Jetzt mag das dem einen oder anderen Mitarbeiter:in vielleicht nicht so ganz einleuchten oder nicht so ganz d’accord mitgehen, unabhängig davon von den anderen Randbedingungen, die dann noch erledigt oder angegangen werden müssen. Magst du uns da mal abholen, wie ihr das denn geschafft hat, auch eure Mitarbeiter zu überzeugen und auch künftig zu überzeugen? Zu sagen, okay, wir steigen jetzt auf rein elektrische Fahrzeuge um?
Alfonso Manrique
Ich will erst mal so anfangen. Klar, das ist ein Thema, es ist heute noch ein Thema und es war noch viel mehr ein Thema vor drei Jahren, wo wir losgelegt haben. Und die Vision stand. Unser Geschäftsführer hat das Ziel ausgerufen, bis 2025 wollen wir rein elektrisch unterwegs sein. Und das hat er immer wieder vor die Augen aller Kollegen und Kolleginnen gemalt. Und das ist eine starke Entscheidung und das will ich auch so mal mitgeben. So eine starke Entscheidung braucht es, wenn man wirklich in der Geschwindigkeit den Fuhrpark voll umstellen möchte.
Es sind gewisse Konsequenzen, die damit folgen und man muss bereit sein, aus der Komfortzone herauszugehen, um in diesen Wandel zu gehen. Das muss ich schon ganz klar dazu sagen. Und das haben wir eben erlebt. Du hast das Thema Akzeptanz der Elektromobilität angesprochen und das haben wir auch erlebt. Die Berührungsängste komme ich überhaupt so weit? Reichweitenangst, wo kann ich laden? Gibt es überhaupt genug Ladesäulen? Und so weiter. Das war ein sehr großes Thema. Aber ich bin ganz froh, dass ich jetzt von der Vergangenheit sprechen kann, weil wir sind in diesen Wandel gegangen damals und haben ganz, ich sage mal, strategisch, sind wir einige Schritte gegangen, beispielsweise, dass man mit Multiplikatoren, diese Early Adopters, dass man mit denen, die zu begeistern sind und die offen sind für so einen Wandel, für neue Technologie, für eine andere Art der Mobilität, dass wir die gewinnen.
Da war es nicht so, dass die Geschäftsführung gesagt hat: Okay, alle Kollegen und Kolleginnen aus dem Bereich Service, die da täglich unterwegs sind, ihr nehmt jetzt mal ein Elektrofahrzeug. Sondern wir haben oben angefangen. Führungskräfte, der Geschäftsführer selbst und so weiter haben den Umstieg vorgemacht und konnten dann berichten, Erfahrungsberichte erzählen, was gibt es für gute Lösungen et cetera. Und so kam es dann dazu, dass es nach und nach mehr und mehr positive Beispiele, positive Erzählungen gab. Und etwa einer unserer Sales-Manager hat dann eine größere Tour gemacht mit seinem Fahrzeug, hat dann …
Wir haben dann in der internen Kommunikation etwas mehr davon erzählt und dann konnte man ihn noch mal ansprechen: „Hey, wie war die Erfahrung?“ Das war jetzt schon eine Weile her, aber das war super spannend so mitzufolgen. Wir haben also erst einmal nur einige wenige Elektrofahrzeuge angeschafft und dann in der zweiten Bestellung habe ich mir vom Fuhrparkleiter noch sagen lassen, da waren es dann gleich 40 und da haben wir gemerkt: Okay, jetzt brauchen wir den zweiten Schritt und das ist auch eine eigene Ladeinfrastruktur. Also nicht bloß darüber zu reden und Mut zu machen, sondern dann müssen auch Fakten geschaffen werden. Weil am Ende als Service-Techniker losfahren zu wollen und erst einmal eine halbe Stunde, im besten Falle oder anderthalb Stunden irgendwo an der Tankstelle oder an der Ladesäule zu warten und den Kunden sitzen zu lassen, das funktioniert natürlich nicht.
Deswegen haben wir gesagt, wir brauchen Lademöglichkeiten an unseren Firmenstandorten. Was gibt es da für Herausforderungen? Das ganze Thema Kapazitätsengpässe alleine schon. Was kann überhaupt der Netzanschluss vor Ort leisten? Kriegen wir das hin? Wir sind nicht überall im Eigentum, sondern in gemieteten Räumlichkeiten. Auch da ganz klar: die Auseinandersetzung mit Vermietern. Lassen die das überhaupt zu? Wollen die eine Installation der Ladeinfrastruktur? Wer trägt welche Kosten? Das sind alles so Herausforderungen gewesen, die wir gesehen haben, auch unterwegs, wenn man dann laden möchte.
Gut, welche Ladekarte nutzt man? Es ist auch ein spannendes Thema. Viele Karten, viele Systeme, viele Verbünde, die es gibt. Okay, was ist jetzt das Richtige für uns? Wo lädt man am kostengünstigsten? Und auch die Farbprofile der einzelnen Mitarbeitenden dann zu analysieren und sich anzuschauen: Okay, hier haben wir ein Vielfahrer. Bei ihm könnte etwa diese Karte die passende sein und diese Lösung. Und das sind alles Dinge, da muss man richtig Zeit investieren, das muss man sich anschauen. Aber es ist lösbar. Das ist das Schöne. Wir sind da hineingegangen, haben gesagt: Wir gehen konsequent in die Lösungsfindung. Und es gibt bis jetzt so gute Lösungen, dass man eigentlich sagen kann, dieses Thema Akzeptanz, das ist bei uns Geschichte und wir sind viele begeisterte Elektromobilitätsfahrer bei uns bei OMS.
Sebastian
Dann habt ihr schon mal den wichtigsten Punkt geschafft, sozusagen. Die Akzeptanz herbeizurufen und dann eben, ich sage mal, jetzt habt ihr ja 370 Autos, hast du gesagt. Da ist ja schon eine Masse vorhanden, die ja auch jedem neuen Mitarbeiter dann eben vor Ort zeigt, es funktioniert, sonst wärt ihr ja nicht mit so vielen Fahrzeugen auf der Straße unterwegs. Für mich die Frage, jetzt hast du gesagt, ihr habt zuerst mit wenigen Fahrzeugen ausgewählt begonnen und seid dann in der Zweitbestellung direkt mit 40 Fahrzeugen hinausgetreten an den Markt sozusagen. Jetzt kennt ja jeder, der sich ein wenig mit dem Thema beschäftigt, die Thema Lieferzeiten, Kosten und so weiter. Und 40 Fahrzeuge sind ja auch schon ein Brett. Kannst du uns da abholen, für welche Fahrzeuge, Fahrzeugtypen ihr euch entschieden habt, welche Marken vielleicht auch, und was die Überlegungen dahinter waren?
Alfonso Manrique
Wir waren uns darüber im Klaren. Wir haben gewisse Anforderungen als Dienstleister, als Servicedienstleister, Elektrogeräteprüfer und dementsprechend haben wir uns angeschaut: Was sind unsere Anforderungen? Und die waren uns jetzt wichtiger als eine spezifische Marke, sondern da mussten wir uns natürlich an dem bedienen, was der Markt erst mal hergegeben hat. Und wenn ich dann an die Corona-Zeit in Deutschland zurückdenke, Lieferengpässe et cetera. Das war nun wirklich keine leichte Aufgabe, genügend passende Fahrzeuge zu besorgen. Was wir uns überlegt haben, ist: Okay, wir brauchen eine gewisse Reichweite. Ich habe gerade schon erzählt, dadurch, dass wir 40 Standorte deutschlandweit haben, sind wir bei einem Profil oder bei einer Reichweite von 150 bis 200 Kilometern im Durchschnitt. Da haben wir schon mal eine gewisse Auswahl bei Elektrofahrzeugen, die das hinbekommen.
Das andere Thema ist die Ladegeschwindigkeit. Wenn ich unterwegs bin und ein Kunde wartet, dann muss ich auch eine gewisse Sicherheit haben, im Fall der Fälle schaffe ich es auch in einer vertretbaren Zeit doch noch zu laden. Auch notwendig für unsere Auftragsdisposition, dass die mit solchen Dingen umgehen können. Das andere ist: Platzbedarf. Als Servicetechniker, was habe ich da für Equipment? Wir sind zum Glück so weit entwickelt, dass wir sehr modernes, auch mittlerweile ergonomisches, kleineres Equipment haben.
Okay, aber bekomme ich das in den Kofferraum und auch die Teamgröße, die wir haben, bekommen wir die vernünftig in die Fahrzeuge. Noch ein Punkt, der mir dazu einfällt, ist das Thema Zuverlässigkeit. Unser Business ist Sicherheit. Wir haben Versprechungen gegenüber unseren Kunden. Wir möchten, wenn wir sagen, wir sind an dem Tag da, dann möchten wir auch wirklich ankommen. Das heißt auch das Thema wenige Pannen, wenige Ausfälle ist für uns ein Kriterium gewesen. Und zuletzt noch das Thema, ich nenne es mal: Image. Was erwarten unsere Kunden eigentlich, mit was für Fahrzeugen wir bei ihnen auf den Hof fahren?
Aber auch intern: Was hat das für eine Wirkung, wenn ich mit der Marke, sag’ ich mal, rausgehe oder eben mit einer anderen? Und dementsprechend ist das bei uns so ausgefallen, dass wir relativ breit hineingegangen sind, um auch Erfahrungen zu sammeln am Anfang. Wir haben sogar ein i3 von BMW mal bei uns im Fuhrpark gehabt, dann war das ein Hyundai IONIQ 5 auch mal im Test, MG MARVEL R, aber auch eine Weile bei uns mit drin. Und in der Menge waren es dann oder hatte sich dann auch etwas darauf fokussiert, sind es dann doch von VW, ID.3, ID.4 und der CUPRA Born und zusätzlich noch etwas größer der Škoda Enyaq geworden.
Das sind die Fahrzeuge, die bei uns maßgeblich im Fuhrpark enthalten sind, mit denen wir gute Erfahrungen gemacht und wo wir gesehen haben, diese Kriterien, die wir aufgestellt haben, die werden recht gut befriedigt oder erfüllt. Wobei ich dazu sagen muss, trotz allem ist es nicht so, dass das die typischen Servicetechnikerwagen sind. Die Auswahl ist da schon recht gering. Wenn ich mir einen CUPRA Born anschaue, das ist nun wirklich was anderes als ein Transporter, wo ich viel Platz für Geräte et cetera habe und auch der eine oder andere Kunde fragt sich: Okay, Elektrogeräteprüfung und dann kommen die in einem sportlich geschnittenen CUPRA Born angefahren. Das sorgt auch schon mal für etwas Aufsehen.
Aber trotzdem ist es möglich und wir haben es in der Praxis auch beweisen können, dass es gut funktioniert. Wünschen uns natürlich für die Zukunft, dass sich da auch die Elektromobilität und auch die Autohersteller so weit entwickeln, dass es noch passendere Fahrzeuge für uns im Service gibt.
Sebastian
Der Gesprächsstart ist ja auf jeden Fall dann schon mal gegeben, wenn ich mit so einem Fahrzeug vorfahre. Also da musst du ja nicht erst noch hier: „Hallo, wie geht’s, wie ist das Wetter heute?“, sondern du bist einfach direkt schon im Gespräch. Das ist ja auch schön und ich bin auch positiv überrascht, dass ihr euch für VW, für KUPRA entschieden habt. Ich hätte jetzt eher einen amerikanischen Hersteller vermutet, der da vielleicht auf dem Hof fährt, weil die ja auch auf all die Anforderungen zutreffen. Insofern finde ich es erst mal „mutig“, den Schritt zu gehen, gerade zu dem Zeitpunkt, wo ihr angefangen habt, mit VW und KUPRA den Schritt zu gehen. Aber es scheint sich ja gelohnt zu haben für euch sozusagen. Wie verfolgt ihr das für die Zukunft? Seid ihr da immer noch offen für neue Marken, für neue Modelle oder bleibt ihr jetzt erst einmal in diesem Spektrum unterwegs?
Alfonso Manrique
Es hat natürlich was, in Deutschland mit deutschen Marken unterwegs zu sein und darauf zurückzugreifen, ganz klar. Wir, wie ich gesagt habe, sind aber nicht festgefahren. Uns ist vor allem wichtig, dass die Anforderungen bestmöglich erfüllt werden. Es ist eben auch ein Arbeitsmittel, so ein Fahrzeug. Und wir möchten auch für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das bestmögliche Arbeitsmittel zur Verfügung stellen. So ist es. Aber in Zukunft freuen wir uns auf die weitere Entwicklung. Wir freuen uns auf schnellere, effizientere Lademöglichkeiten und eben auch auf passendere Modelle. Einfach, was die Form und was den Platz angeht. Ich denke, dass das noch kommen wird.
Aber wir haben mit dem, was wir jetzt auf dem Markt kaufen oder leasen konnten, haben wir jetzt schon sehr gute Erfahrungen gemacht und möchte auch ganz gerne die Gelegenheit nutzen, auch einfach Mut zu machen. Es sind Hürden, es sind tatsächlich Herausforderungen, die man sich anschauen muss. Aber so ist es in jedem Change-Prozess. Und zu sehen, dass jetzt zum einen unser ökologischer Fußabdruck wesentlich minimiert werden kann und wir jetzt im zukünftigen Schritt eigentlich dabei sind, noch dieses Thema der Nachhaltigkeit weiter auszubauen. Und zwar haben wir bisher die Fahrzeuge mit Ökostrom geladen, das, was man auf dem Markt bekommen kann, sind aber jetzt dabei eben auch unsere Standorte mit PV-Anlagen auszustatten.
Das heißt, dass wir dann auch direkt Sonnenstrom laden können. Und da kommen wir dann im Grunde genommen auch schon zum Thema OMS E-Mobility, mit dem wir uns auch beschäftigen bei der anderen Schwester-Gesellschaft. Da geht es eben auch darum: Was gibt es für sinnvolle Lösungen? Wenn ich daran denke, wir haben eine PV-Anlage, die produziert tagsüber enorm viel Strom, vielleicht mehr als wir verbrauchen können. Gerade am Wochenende sind die Fahrzeuge am Büro, wo wir nicht beim Kunden sind, dass man etwa Ladepläne hat, also Profile erstellt und intelligentes Laden hat und diesen Sonnenstrom dann am Wochenende während der Sonnenstunden möglichst nutzt für die Ladung des Fuhrparks. Das sind alles Lösungen, die wirklich Sinn machen und die dann auch in Richtung emissionsfreie E-Mobilität wichtig sind. Und das ist eben das, was wir auch unseren Kunden anbieten und wo wir an Lösungen dran sind mit dem Thema OMS E-Mobility.
Sebastian
Wo wir ja sicherlich in der nächsten Podcastfolge auch noch mal im Detail darauf zu sprechen kommen, weil ich finde das auch sehr spannend und so wie du sagst, gerade diese Verknüpfung von erneuerbaren Energieladelösungen, das ist ja auch gerade im Flottenbereich der Weg, der gegangen werden muss, um da zu überzeugen. Du hast gesagt, es gab Herausforderungen im Umfeld, bei der Umstellung. Wir waren bei Mitarbeiter, Ladeinfrastruktur und so weiter. Merkt ihr denn auch den Vorteil, weil es wird ja E-Autos nachgesagt, die sind weniger wartungsintensiv, sie sind auch im Unterhalt kostengünstiger. Vor allem wenn ihr jetzt euren eigenen Strom dann auch dafür laden könnt. Das spiegelt sich ja auch bei den, ich sage mal, positiv in der finanziellen Betrachtung wahrscheinlich wieder bei euch.
Alfonso Manrique
Ich finde den Punkt, den du gerade angesprochen hast, ganz wichtig. Wir sind als Unternehmen natürlich darauf ausgelegt, Gewinne zu erzielen und dementsprechend sind die wirtschaftlichen Faktoren auch voll zu berücksichtigen. Und wir haben hier gesehen, dass wir, wenn wir bis 2025 auf voll elektrisch umstellen wollen, dann müssen wir auch diese Maßnahmen ergreifen, damit es nicht am Ende einfach nur ein Riesen-Kostenblock ist. Also, das ist tatsächlich machbar. Und wenn wir uns als Unternehmen anschauen, gerade wir, mit Servicetechnikern, die so viel draußen sind, die so viele Herausforderungen haben, das ist irgendwo auch dieser Anreiz gewesen, dass wenn wir darstellen können, beweisen können, dass es machbar ist, sogar wirtschaftlich machbar ist, dann ist es auch ein Beispiel oder ein Anreiz für viele andere Unternehmen, die wir gerne auch dazu motivieren wollen, den Schritt zu gehen und mit, an diesem Ziel der emissionsfreien Mobilität mitzuarbeiten.
Sebastian
Das Wort zum Sonntag würde ich fast sagen, weil tatsächlich, ihr seid ein perfektes Beispiel dafür, damit es eben auch in so einem Segment funktionieren kann, wo auch wirklich Kilometer gefahren wird, Tag für Tag 150 Kilometer oder mehr. So wie du ausgeführt hast es jetzt auch anhand eurer Daten tatsächlich. Und dann soll es jedem „normalen“ Unternehmen gelingen, dann zumindest mal die Büro-Mitarbeiter auf E-Autos umzustellen, weil die haben diese Herausforderung nicht, die stehen acht Stunden am Arbeitsplatz und können da dann auch in Ruhe am AC-Lader laden. Also insofern sehr, sehr spannende Einblicke von OMS Prüfservices. Vielen Dank, Alfonso, dass du uns die gegeben hast und wir hören uns in der nächsten Folge, wenn es dann eben um OMS E-Mobility geht. Mach’s gut, bis dahin.
Alfonso Manrique
Sehr gerne. Hat mich gefreut, Sebastian.
Der Beitrag OMS: 370 E-Autos im Einsatz für 8000 Kunden erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.