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Seetransporte bremsen Chinas Autoexport

Seetransporte bremsen Chinas Autoexport

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In Europa steigt der Einfluss chinesischer Elektroautohersteller. Denn die Ankunft erschwinglicher Modelle aus China steht bevor, was europäischen Automobilherstellern Sorgen bereitet. Doch die chinesischen Unternehmen stoßen auf unerwartete Schwierigkeiten. Hohe Kosten für Seetransporte, bedingt durch starke maritime Gegenwinde, stellen ein großes Hindernis dar. Es folgt eine Betrachtung auf Daten des European Electric Car Report 2023_10.

Tägliche Charterpreise für spezielle Autotransportschiffe, auch bekannt als Pure Car And Truck Carriers (PCTC), haben demnach Rekordhöhen erreicht. Zusätzlich fallen Kosten für Crew, Treibstoff und Hafengebühren an. Die Covid-Pandemie habe die Situation verschärft. Viele ältere PCTC-Schiffe wurden verschrottet, als die Nachfrage am Pkw-Markt einbrach. Zudem haben Schifffahrtsunternehmen das Angebot begrenzt, um die Preise hochzuhalten. Dies bereitet Autoherstellern, die von diesen Schiffen abhängig sind, große Kopfschmerzen. Zwar wurden Rekordzahlen neuer Schiffe bestellt, diese werden jedoch erst in frühestens zwei Jahren einsatzbereit sein. Weltweit sind derzeit etwa 750 PCTC-Schiffe verfügbar, 20 weniger als vor Covid.

Und das in einer Zeit, in der sich China immer mehr zu einem bedeutenden Exporteur von Autos wandelt. Für dieses Jahr wird erwartet, dass fast 0,6 Millionen neue Pkw aus China nach Westeuropa verschifft werden. Noch vor der Pandemie, also vor gut drei Jahren, konzentrierte sich Chinas Autoindustrie hauptsächlich auf den Inlandsmarkt.

Dank Joint Ventures mit westlichen Herstellern und staatlicher Unterstützung hat China in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte in der Fahrzeugproduktion gemacht. Die Qualität und Margen chinesischer Fahrzeuge können mittlerweile mit denen europäischer Hersteller mithalten. Jetzt streben diese eine Expansion nach Europa an, dem zweitgrößten Markt für Elektroautos.

Entwicklung der chinesischen Autoindustrie

Zwar nehmen chinesische Automarken verstärkt den europäischen Markt ins Visier, doch die Begeisterung der Verbraucher hält sich noch in Grenzen. Einige Marken, wie SAICs MG, konnten jedoch bereits Erfolge verzeichnen. Andere, wie BYD, könnten in den kommenden Jahren für zusätzliche Dynamik sorgen. Insbesondere da BYD mit einem eigenen Werk in Ungarn plant und somit sehr viel näher an den Markt heranrückt. Ähnliche Pläne wurden auch schon von anderen Herstellern laut.

Wachstumsbremsen und Marktdurchdringung

Trotz eines guten Starts chinesischer Elektroautos in Westeuropa zeigen sich bereits erste Wachstumsbremsen. Die Marktdurchdringung stieg in den 12 Monaten bis Oktober 2023 nur um 0,1 Prozentpunkte im Vergleich zum vorherigen Zwölfmonatszeitraum. Chinesische Hersteller haben immer noch Schwierigkeiten, einen Marktanteil von mehr als 3 Prozent zu erreichen.

Das trotz der Tatsache, dass fast 0,5 Millionen in China hergestellte Elektroautos dieses Jahr in Westeuropa ankamen. Westliche Marken, die in China produzieren und nach Europa exportieren, machen fast die Hälfte dieser Lieferungen aus. Vornehmlich Tesla trug seinen Teil mit 130.000 von 204.000 Einheiten bei. BMW, Renault und andere westliche Marken sind ebenfalls beteiligt. Dies begrenzt kurzfristig die Möglichkeiten für chinesische Hersteller. Volvo hat sich beispielsweise entschieden, sein kommendes Modell EX30 in Belgien zu produzieren, statt es aus China zu importieren.

Matthias Schmidt befragte im Rahmen seines aktuellen Car Reports verschiedene Hersteller nach deren Herausforderungen. Ein chinesischer Hersteller, der anonym bleiben wollte, berichtete von Überbeständen als aktuelles Problem, was darauf hindeutet, dass die Herausforderungen vielschichtiger sind, als sie erscheinen. Die Integration chinesischer Modelle in europäische Mietwagenflotten zeigt, dass private Märkte noch zögern, diesen neuen Marken Vertrauen zu schenken. Laut deutschen Daten landeten fast sechs von zehn neuen BYD-Modellen in Mietwagenflotten, während der Branchendurchschnitt bei nur 10,9 Prozent lag.

Mögliche Zölle und Zukunftsaussichten

Zu guter Letzt wird erwartet, dass die laufende Untersuchung der Europäischen Kommission gegen Subventionen für chinesische Elektroautos zu höheren Einfuhrzöllen führen wird. Dies könnte europäischen Herstellern Zeit verschaffen, ihre Produktion zu automatisieren und effizienter zu gestalten. Sie müssen jedoch bereit sein, wenn die chinesische Konkurrenz mit lokaler Produktion in der EU beginnt.

Quelle: Matthias Schmidt – European Electric Car Report 2023_10

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