VW ID.6: Importstreit eskaliert
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Der VW ID.6 CROZZ und ID.6 X laufen im Süden Chinas vom Band und gelten als multivariable Allround-Modelle, die Platz für bis zu sieben Fahrgäste bieten. “Mit dem neuen ID.6 bereiten wir die Basis dafür, dass bis 2030 mindestens 50 Prozent unseres Absatzes in China elektrisch fahren werden”, so der damalige VW-CEO Ralf Brandstätter bei der Weltpremiere. In Europa ist der Verkauf der Stromer jedoch nicht vorgesehen. Für einen deutschen Autohändler hat dies nun Folgen.
Gregory Brudny, erwarb 22 VW ID.6-Autos, die in China produziert wurden. Sein Ziel war es, diese in Deutschland zu verkaufen, wie der BusinessInsider berichtet. Volkswagen jedoch intervenierte und verhinderte den Verkauf in Deutschland, mit dem Ziel, diese Autos zu zerstören. Dieser Vorfall symbolisiert für VW mehr als nur die Zerstörung von 22 Autos. Die fraglichen VW ID.6 stammen von einem großen Händler des VW-FAW Joint Ventures in Shanghai. Laut Brudny waren sie für den Export bestimmt, doch VW argumentiert, dass FAW die Wagen nur innerhalb Chinas verkaufen darf.
Der Verkauf wurde durch juristische Mittel von Seiten VW gestoppt. Eine einstweilige Verfügung wurde durch Volkswagen nach Einstellen der E-Autos durch Brudny auf einem Online-Marktplatz ausgesprochen, die vom Landgericht Hamburg bestätigt wurde. In einem weiteren Verfahren in Hamburg wurde die Beschlagnahmung der Autos und deren potenzielle Zerstörung angeordnet.
Brudny sieht in der Forderung nach Zerstörung der Autos eine Strategie von VW, um sein Unternehmen in den Bankrott zu treiben und als Abschreckung für andere zu dienen. Es prallen verschiedene Ansichten aufeinander. Volkswagen behauptet, im Recht zu sein und den Handel des Händlers für illegal zu halten. Brudnys Anwälte haben Befangenheitsanträge gegen die Richter gestellt, wodurch das Verfahren vorläufig pausiert.
Die Anwälte von VW nutzten das Markenrecht, um ein Verkaufsverbot zu erwirken, basierend auf der EU-Unionsmarkenverordnung und dem deutschen Markengesetz. Der Konzern sieht den ID.6 nicht für den europäischen Markt geeignet, da er speziell für den chinesischen Markt konzipiert worden sei. Zustimmung erhält die Wolfsburger Marke hierbei von Helena Wisbert, Professorin für Automobilwirtschaft, da der ID.6 nicht zur deutschen Produktstrategie von VW passe und in China ein größeres Potenzial habe.
Brudny hingegen sieht im ID.6 ein gewinnbringendes Modell und wirft VW vor, Konkurrenz zu scheuen. Allerdings ist dies eine Entscheidung, welche er nicht für die Marke treffen kann. VW warnt seine Vertragshändler vor dem illegalen Import und Verkauf von ID.6-Modellen. Das Unternehmen betont, die für China produzierten Modelle seien aufgrund ihrer Konfiguration in der EU nicht zulassungsfähig.
Das Verfahren in Hamburg wird letztlich entscheiden, wer Recht behält. Gewinnen, so viel steht bereits jetzt fest, wird bei diesem Schlagabtausch schlussendlich aber niemand.
Quelle: BusinessInsider – Streit um China-Modell ID.6: Warum Volkswagen fabrikneue Elektroautos vernichten will
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