BYD investiert in Mega-Autofrachter: Baldige E-Auto-Flut aus China?
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Chinesische Autohersteller bauen ihre Kapazitäten in beeindruckendem Maße aus und setzen auf eine massive Expansion in Europa. Der Fokus liege dabei auf der Auslieferung von Elektroautos, die in riesigen Mega-Autofrachtern verschifft werden sollen. Ein Artikel des Manager Magazins spricht von einem regelrechten Auto-Tsunami aus China, der in den kommenden zwei bis drei Jahren den europäischen Markt erreichen könnte.
BYD ist inzwischen nicht nur der größte E-Autobauer Chinas, sondern mittlerweile auch der größte der Welt. Kaum ein anderer Hersteller von Elektroautos wächst so rasant, was auch an den ambitionierten Plänen des Unternehmens liegt. Im Zeitraum von Januar bis November des aktuellen Jahres konnte das Unternehmen laut Manager Magazin rund 2,7 Millionen elektrifizierte Fahrzeuge absetzen. Dies sei ein Anstieg um 65 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Weiterhin planen die Chinesen, die Drei-Millionen-Marke noch in diesem Jahr zu knacken – hauptsächlich auf dem heimischen Markt. Nun möchte der Hersteller aber auch in Europa verstärkt Fuß fassen.
Kürzlich wurden BYDs Pläne bekannt, in Europa ein neues Werk bauen zu wollen. Ungarn hat das Rennen gemacht, die geplante neue Elektroauto-Fabrik soll in der Stadt Szeged im Süden Ungarns entstehen. Mit der Fertigstellung sei nicht vor dem Jahr 2026 zu rechnen. Genaue Angaben mache BYD bislang nicht zum neuen Bauprojekt, jedoch vermuten Experten, dass das neue Werk künftig bis zu 200.000 E-Autos produzieren und Tausende von Arbeitsplätze schaffen könnte. BYD hat bereits bestehende Verbindungen nach Ungarn: In der Stadt Komarom produziert das Unternehmen derzeit Elektrobusse.
Die künftigen Mega-Frachter sollen eine Kapazität von bis zu 9000 Fahrzeugen aufweisen. Schiffe wie die Explorer One (hier zu sehen) sollen dazu beitragen, den europäischen Markt zu erobern | Bild: Screenshot CarNewsChina (Youtube)
Eigene Mega-Frachter für den E-Auto-Transport nach Europa
In den ersten zehn Monaten sollen vom Unternehmen 207.000 Fahrzeuge ins Ausland verschifft worden sein, wie das Manager Magazin weiter berichtet. Besonders im Oktober und November sei die Zahl auf jeweils mehr als 30.000 Fahrzeuge pro Monat angestiegen. Um die Expansion weiter zu beschleunigen, investiere BYD laut zahlreicher Medienberichte in eine eigene Flotte spezieller Autofrachter. Diese Schiffe sollen Kapazitäten für bis zu 9000 Fahrzeugen haben, wie weiter berichtet wird. Sie sollen dazu beitragen, den europäischen Markt zu erobern und die Position von BYD als globalen Marktführer im Bereich der Elektromobilität zu stärken. Wenn das stimmt, dürften europäische Autobauer vor einer ernstzunehmenden Herausforderung stehen. Das Manager Magazin spricht sogar von einem “Auto-Tsunami“, der Europa in ein paar Jahren fluten könnte.
Das mit LNG betriebene Schiff BYD Explorer No. I habe Ende November erfolgreich seine einwöchige Probefahrt absolviert, wie Firmenvideos auf YouTube dokumentieren. Auf Marinetraffic ist das 200 Meter lange und 38 Meter breite Schiff bereits verzeichnet. Dabei ist dieses laut verschiedenen Berichten, darunter auch aus China, erst der Anfang. BYD soll derzeit bis zu zehn solcher Riesentransporter auf den Werften in Yantai und Guangzhou bauen lassen.
Laut Prognosen des Center of Automotive Management (CAM) und des Mercator Institute for China Studies (Merics) könnte China in diesem Jahr Japan als weltgrößten Auto-Exporteur überholen. Allein in den ersten neun Monaten dieses Jahres hat China laut CAM etwa 3,4 Millionen Autos in andere Länder verschifft, wovon 825.000 Elektroautos waren. Außerdem sollen in diesem Jahr zwischen Januar und Oktober 121 Prozent mehr Elektroautos – etwa 632.000 – in europäische Häfen angekommen sein als noch im Jahr 2021, wie das Analyseunternhemen Sinolytics auf Berufung des Manager Magazins berichtet.
Trotz zusätzlicher Transport- und Einfuhrkosten in Europa seien chinesische Elektroautos immernoch deutlich günstiger als Fahrzeuge nichtchinesischer Marken. Ein Grund, warum Hersteller wie BYD zunehmend an Einfluss gewinnen | Bild: Auto Shanghai / Messe München
Westliche Hersteller haben bisher wenig entgegenzusetzen
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