VWs Sparpolitik: Management trifft Entscheidung
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21,1 Prozent mehr Elektroautos wurden durch VW im Jahr 2023 verkauft. Auch insgesamt konnte man eine Absatzsteigerung verzeichnen. Diese scheint allerdings nicht auszureichen, um die Marke VW gänzlich zu entlasten. Neue Herausforderungen prägen den Start ins Jahr beim VW-Konzern. Am Freitag vergangene Woche wurde eine wichtige Managementbesprechung abgehalten. Dieses vertrauliche Treffen, geleitet von führenden Köpfen wie Gunnar Kilian, für Personal zuständiges Mitglied des Konzernvorstands, Thomas Schmall, VWs Technik-Vorstand Thomas sowie Thomas Schäfer, Chef der Hauptmarke Volkswagen Pkw, barg bedeutende Themen.
Ein zentraler Punkt des Treffens war der Vorschlag, dass das gesamte Management, vom mittleren bis zum Top-Level, auf die geplante Lohnerhöhung von 3,3 Prozent im Mai 2024 verzichten sollte. Selbst die höchsten Führungsebenen, unter der Leitung von CEO Oliver Blume, erwägen derartige Kürzungen. Diese Entscheidungen könnten auch die IG Metall, VWs Partner in Tariffragen, betreffen. VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo hatte zuvor deutlich gemacht, dass bestimmte Grenzen nicht überschritten werden dürfen. Um ganz genau zu sein, gibt es aus ihrer Sicht „roten Linien“, die um keinen Preis überschritten werden dürften.
Ein weiterer wichtiger Punkt war die Ankündigung, dass der Inflationsausgleich für Januar, normalerweise 1000 Euro, nicht ausgezahlt wird. Um zusätzliche finanzielle Belastungen zu vermeiden, sollen alle VW-Beschäftigten in diesem Jahr sechs zusätzliche Urlaubstage nehmen, ohne die Möglichkeit einer Auszahlung.
VW plant auch eine sogenannte Transformationsplattform. Diese soll es ermöglichen, Mitarbeiter ohne feste Stelle leicht auf andere Jobs zu vermitteln. Besonders relevant wird dies, wenn bestimmte Produktionsbereiche oder Dienstleistungen ins Ausland verlagert werden, was Arbeitsplatzveränderungen mit sich bringt. Zudem wurde bekannt, dass VW vorerst alle offenen Stellen unbesetzt lässt. Dies folgt auf einen zuvor von Business Insider gemeldeten Einstellungsstopp. Personalvorstand Kilian beabsichtigt, das Stellenmanagement komplett neu zu gestalten.
Eine Überarbeitung könnte auch beim Zeitwerte-Programm anstehen. Dieses Programm erlaubt es VW-Mitarbeitern, Teile ihrer Boni gegen früheren Ruhestand einzutauschen. Ein weiterer Aufruf des VW-Trios richtete sich an Führungskräfte. Sie sollten Mitarbeiter identifizieren, denen Aufhebungsverträge und Abfindungen angeboten werden sollen. Ebenso sollen Mitarbeiter, die für Altersteilzeit infrage kommen, zur Nutzung dieser Möglichkeit ermutigt werden.
Wie Business-Insider-Author Henning Krogh von internen Quellen erfahren hat, fiel das interne Feedback auf die Veranstaltung eher positiv aus. Insbesondere, weil Klartext gesprochen wurde. Zudem die angesprochenen Maßnahmen von einem aktiven Handeln in einer herausfordernden Zeit zeugen.
Eine Sprecherin von Volkswagen äußerte sich zu den Entscheidungen des Managements. Sie betonte, dass die geplante Auszahlung der Inflationsprämie sowie die Lohnerhöhung im Mai 2024 für das Management nicht stattfinden werden. Die Begründung dafür liegt in der besonderen Verantwortung der Führungskräfte und ihrer Vorbildfunktion, besonders in der aktuellen Lage des Unternehmens. Im Rahmen der Performance Programme werden alle Kosten kritisch geprüft. Das Ziel ist es, die operative Ergebnismarge bis 2026 auf 6,5 Prozent zu steigern. Vonseiten des Betriebsrats wurde diese Entscheidung nicht kommentiert. Damit bleibt die Reaktion der Arbeitnehmervertretung auf diese Entwicklungen zunächst unklar.
Quelle: Business-Insider – Einschnitte für Führungskräfte geplant: Was im VW-Konzern jetzt aufs Management zukommt
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