Mercedes: Festkörperbatterien vermutlich gar nicht nötig
- Kommentare deaktiviert für Mercedes: Festkörperbatterien vermutlich gar nicht nötig
- Allgemein
Für viele gilt die die Entwicklung der Festkörperbatterie ein entscheidender Punkt dafür, ob sich die Elektromobilität langfristig und in stark ausgeprägter Breite durchsetzen wird. Umso überraschender ist es, dass Mercedes offenbar davon ausgeht, dass der Einsatz solcher besonders schnellladefähiger Batterien gar nicht notwendig sein wird. Aufgrund der erheblichen Fortschritte bei Lithium-Ionen-Batterien sei die Festkörperbatterie-Technologie für zukünftige Elektroautos vermutlich entbehrlich, sagte Markus Schäfer, Chief Technology Officer bei Mercedes, zum britischen Fachmagazin Autocar.
Zwar hätten Festkörperbatterien eine höhere Batteriedichte und würden vergleichsweise geringe Kosten verursachen – weil jedoch in den vergangenen Jahren die bislang genutzten Batteriezellen so deutlich verbessert worden sind, sei nicht davon auszugehen, dass Festkörperbatterien einen entscheidend großen Kosten- oder Energievorteil mit sich brächten, findet Schäfer. Auch Volvo äußerte sich kürzlich dahingehend, dass eine Marktreife von solchen neuartigen Batterien noch viele Jahre entfernt sein könnte und mahnte zur Vorsicht.
Japaner setzen voll auf neue Batterien
Um für den Fall der Fälle des Durchbruchs der Festkörperbatterie vorbereitet zu sein, habe aber auch Mercedes in Start-Ups investiert, die diese Technologie in den USA und Korea entwickeln, und verfolge die Entwicklung der Technologie weiterhin mit Interesse. Allerdings erinnerten die sehr positiven Prognosen zu den Hoffnungsträgern unter den Batterien Schäfer allzu sehr an die Lobgesänge auf das autonome Fahren, sagt er. Denn auch dort hätten sich die großen Hoffnungen in den vergangenen Jahren nicht bewahrheitet.
Zuletzt hatten unter anderem BMW, Toyota und Nissan von Fortschritten mit Festkörperbatterien berichtet, die japanischen Hersteller wollen sie voraussichtlich ab 2028 einsetzen und verbinden große Hoffnungen damit. Laut Schäfer seien die Ladeleistungen für die bisherigen Batterien aber zunehmend hoch, außerdem werde extrem schnelles Laden in seiner Bedeutung weitestgehend überschätzt. Die meisten würden beim Gedanken an ein Elektroauto vor allem an seltene Extremereignisse denken, nicht jedoch an den Alltagsgebrauch. “Sie denken an die eine Reise, die sie jedes Jahr machen müssen, aber das ist nicht rational. Die Leute denken nur an ihren einen Skiausflug im Winter oder die Fahrt nach Italien im Sommer”, sagt Schäfer. Doch im Alltag sei eine solche Reichweitenangst völlig unbegründet.
Quelle: Autocar – “Mercedes: Solid-state batteries ‘may not be necessary’”
Der Beitrag Mercedes: Festkörperbatterien vermutlich gar nicht nötig erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.