Die wichtigsten Trends in der Automobilindustrie aus Konsumentensicht
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Seit mehr als einem Jahrzehnt untersucht das Consulting-Unternehmen Deloitte in einer weltweiten, repräsentativen Studie, wie Verbraucher:innen zu den großen Themen stehen, die aktuell in der Automobilindustrie von Relevanz sind. Im Fokus stehen dabei Elektromobilität, Konnektivität, Mobility Services und die Präferenzen beim zukünftigen Autokauf.
Für die aktuelle Global Automotive Consumer Study 2024 befragte Deloitte von September bis Oktober 2023 mehr als 27.000 Personen in 26 Ländern, um ihre Meinungen zu einer Reihe wichtiger Themen zu erkunden, die den Automobilsektor beeinflussen. Darunter ihr Interesse an Elektroautos, die Wahrnehmung von Marken und die Akzeptanz vernetzter Technologien. Dabei kristallisierten sich demnach vier Haupttrends heraus:
Die Verlangsamung der Dynamik bei Elektroautos könnte die aktuellen Zeitpläne für die Dekarbonisierung gefährden.
Eine bedeutende Anzahl von Verbraucher:innen denkt über einen Wechsel der Fahrzeugmarke nach.
Das Interesse an Konnektivitätsfunktionen wird sich möglicherweise nicht vollständig in Umsatz und Gewinn widerspiegeln.
Jüngere Konsument:innen sind an Fahrzeug-Abos interessiert, da eine wachsende Zahl von ihnen hinterfragt, ob sie in Zukunft ein eigenes Fahrzeug besitzen müssen.
Trend 1: Elektrifizierung von Fahrzeugen
Hohe Zinssätze und hohe Anschaffungspreise können dazu führen, dass das Interesse an E-Autos in einigen Märkten nachlässt. Trotz der Preissenkungen der Autohersteller und der in vielen Ländern weiterhin bestehenden staatlichen Anreize, die diese Fahrzeuge erschwinglicher machen sollen, stehen einer stärkeren Verbreitung weiterhin eine Reihe von Vorurteilen und Problemen im Weg, darunter Reichweitenangst, vermeintlich lange Ladezeiten und die Verfügbarkeit von Ladeinfrastruktur.
Bedenken dieser Art scheinen in China weniger weit verbreitet. Ein Drittel der Verbraucher:innen möchte sich beim nächsten Fahrzeugkauf ein Elektroauto zulegen. In Deutschland sind es hingegen nur 13 Prozent, in den USA und Japan gar nur 6 Prozent. Deutlich wird gleichzeitig auch, dass sich das Interesse an Verbrennungsmotoren im Vergleich zum Vorjahr in den untersuchten Märkten unterschiedlich entwickelt hat. In China hat es von 45 Prozent auf 33 Prozent stark abgenommen, in Deutschland jedoch von 45 auf 49 Prozent und in den USA von 58 auf 67 Prozent zugelegt. Auf die Frage, welchen Antrieb das nächste Fahrzeug haben soll, Antworteten die Befragten konkret wie folgt:
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Auf die Frage, warum sich Käufer für ein Elektroauto entscheiden, war die meist genannte Antwort in fast allen Ländern: Die geringeren Kosten für den Treibstoff bzw. den Strom. Auch der geringere Wartungsaufwand sowie das Interesse an einer nachhaltigen Art des Vorankommens werden überdurchschnittlich oft als Kaufgründe für E-Autos genannt.
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Angesichts der Diskussionen um die Verpflichtung zu Einführung einer Bezahlmöglichkeit per Giro- oder Kreditkarte an öffentlichen Ladesäulen ist die von Deloitte gestellte Frage zur beliebtesten Zahlungsart interessant. Mit 44 Prozent liegt in Deutschland der Wunsch nach Bezahlung per Bankkarte an erster Stelle, 33 Prozent präferieren Apps von Ladenetzwerken.
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Trend 2: Zukünftige Fahrzeugwünsche
Der Preis steht bei den Verbraucher:innen in den Industrieländern, darunter in Deutschland, Japan und den Vereinigten Staaten, ganz oben auf der Liste der Faktoren, die für die Wahl der Fahrzeugmarke ausschlaggebend sind. Währenddessen stehen für in anderen globalen Märkten die Leistung (China und Südkorea) und die Produktqualität (Indien) bei der Kaufentscheidung an erster Stelle.
Je nach Markt sind für die Befragten bei der Wahl ihrer nächsten Fahrzeugmarke entweder der Preis, die Produktqualität oder die Leistung am wichtigsten:
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Trend 3: Konnektivität
Unter denjenigen, die sich für vernetzte Fahrzeuge interessieren, besteht ein relativ großes Interesse an Funktionen, die aktuelle Informationen über Wartung, Verkehrs-/Straßensicherheit und Vorschläge für sicherere Routen liefern. Allerdings ist die Bereitschaft, für vernetzte Technologien extra zu bezahlen, in den Industrieländern nach wie vor vergleichsweise gering.
Verbraucher:innen, die in Entwicklungsländern wie Indien, China und Südostasien befragt wurden, sind auch eher bereit, für vernetzte Fahrzeugdienste zu zahlen, als jene, die in Märkten wie den USA, Japan und Deutschland befragt wurden.
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Trend 4: Fahrzeug-Abos
Vor dem Hintergrund unsicherer wirtschaftlicher Bedingungen, die Sorgen um die finanzielle Leistungsfähigkeit hervorrufen, ist eine beträchtliche Anzahl jüngerer Verbraucher:innen in vielen Märkten zumindest in gewissem Maße daran interessiert, den Besitz eines Fahrzeugs zugunsten eines Abonnementmodells aufzugeben, doch bestehen weiterhin Bedenken hinsichtlich der Fahrzeugverfügbarkeit, der Gesamtbetriebskosten und der Wahrnehmung höherer monatlicher Gebühren. Die Grafik zeigt das grundsätzliche Interesse der 18- bis 34-jährigen Befragten an der Aufgabe des Fahrzeugbesitzes zugunsten eines Fahrzeugabonnements.
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Quelle: Deloitte – Pressemitteilung
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