E-Autos bringen für Polizei viele Vorteile mit sich
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Egal, wo in sozialen Netzwerken ein Beitrag zu vollelektrischen Polizeiautos zu finden ist – die Witze über für Polizisten peinliche Szenarien bei Verfolgungsjagden lassen nicht lange auf sich warten. Da solche Ganovenjagden über Hunderte von Kilometern außer in Fernsehserien nicht zum Berufsalltag von Polizisten gehören und zudem die Annahmen über die Schwächen von Elektroautos bei diesen Szenarien meist stark überzeichnet sind, ist dies kein schlagendes Argument gegen E-Polizeiautos. Trotzdem sind trotz vieler Vorteile im Einsatz vollelektrische E-Autos in den Polizei-Fuhrparks noch eher selten. Woran liegt das? Und wohin geht die Reise? Eine Bestandsaufnahme am Beispiel Baden-Württemberg.
Die Polizei im Südwesten hat einem SWR-Bericht zufolge ein Jahr lang verschiedene elektrische Modelle im Dienstalltag ausprobiert. Am Anfang habe es auch bei den Beamten mitunter große Vorbehalte gegen E-Autos im Streifendienst gegeben, dies habe sich jedoch im Lauf der Zeit geändert. „So werden die Geräuschlosigkeit und die Beschleunigung der Fahrzeuge als einsatztaktisch sehr wertvoll bezeichnet“, heißt es. Fast alle Einsätze hätten zudem mit einem elektrischen Fahrzeug abgebildet werden können, weil die Standzeiten für ein Nachladen fast immer ausreichend lang gewesen seien. Und wirklich leer seien die Fahrzeuge auch fast nie von einem Einsatz zurückgekehrt.
Zwei von drei Polizeiautos elektrisch möglich
Eine aktuell noch arbeitende Projektgruppe soll herausfinden, „ob eine vollständige Elektrifizierung sinnvoll ist oder alternativ auch Fahrzeuge mit anderen Antriebssystemen oder alternativen Kraftstoffen, beispielsweise E-Fuels oder Wasserstoff, eingesetzt werden können“. Die ersten Ergebnisse sprechen dafür, dass in sehr vielen Einsatzbereichen nichts gegen vollelektrische Polizeiautos sprechen dürfte, sie im Gegenteil sogar einige Vorteile mit sich brächten. Auch für den Landesvorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft, Ralf Kusterer, spricht nichts gegen den Einsatz von Elektro- oder Hybridfahrzeugen, schreibt der SWR.
Unter Berufung auf Untersuchungen des Fraunhofer-Instituts stellt das Innenministerium des Bundeslandes fest: „Rund zwei Drittel der Polizeifahrzeuge könnten mit derzeit am Markt verfügbaren Fahrzeugen elektrifiziert werden.“ In städtischen Bereichen gebe es damit gar keine Probleme, schwierig sei es aktuell tendenziell noch in mitunter großflächigen Zuständigkeitsbereichen im ländlichen Raum oder für die Autobahnpolizei, wo eine Dienstfahrt mit mehreren kombinierten Einsätzen schon einmal einige Hundert Kilometer lang sein könne, ohne dass viel Zeit zum Nachladen wäre.
Derzeit noch kaum E-Autos im Fuhrpark
Trotz der ersten vielversprechenden Ergebnisse sind elektrische Polizeiautos auch in Baden-Württemberg noch die Ausnahme. Von knapp 5400 Einsatzfahrzeugen seien derzeit 57 vollelektrisch, hinzu kämen knapp 50 Plug-in-Hybride. Nicht einmal zwei Prozent des Fuhrparks sind also derzeit bereits alternativ angetrieben. Allerdings wolle das Innenministerium zeitnah 150 Fahrzeuge durch E-Autos und 200 durch Plug-in-Hybride ersetzen, sodass dann 8,5 Prozent der Fahrzeuge im Fuhrpark elektrisch aufladbar wären. In Hessen seien es derzeit etwa 3,5 Prozent.
Quelle: SWR – „Elektroautos bei der Polizei: BW stellt den Fuhrpark langsam um“
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