Umicore und VW: Milliardenprojekt auf dem Prüfstand
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Volkswagens Batterie-Sparte PowerCo und das Material- und Rohstoffunternehmen Umicore haben im Oktober 2023 den Namen und das Branding ihrer Kooperation bekannt gegeben: Ionway. Das in Brüssel ansässige Joint Venture für die industrielle Großproduktion von Kathodenaktivmaterialien (CAM) und ihren Vorstufen (pCAM) in Europa scheint jedoch nicht vor einer positiven Zukunft zu stehen. Denn Umicore hat Medienberichten zufolge nun angekündigt, seine Investitionspläne für das Geschäft mit Batteriematerialien zu überdenken.
Grund dafür sei die Stagnation der Nachfrage nach Elektroautos. Diese Entscheidung wurde getroffen, nachdem das Unternehmen einen neuen CEO ernannt hat. Bart Sap, bisheriger Executive Vice President für den Katalysebereich von Umicore, übernimmt ab sofort die Rolle des CEO von Mathias Miedreich. Sap war bislang für die Herstellung von Schlüsselkomponenten für Verbrennungsmotoren verantwortlich. Miedreich, der seit 2021 CEO war, hatte zuvor eine Partnerschaft mit Volkswagen aufgebaut. Gemeinsam plante man, ab dem nächsten Jahr 3 Milliarden Euro in die Produktion von neuen Batteriematerialien zu investieren.
Diese Neuigkeit kam für viele überraschend. Charlie Bentley, ein Chemieanalyst bei Jefferies, äußerte sich in einer Mitteilung an Kunden besorgt. Er bewertete die Umicore-Aktien mit “Halten” und wies darauf hin, dass das Unternehmen bislang keines seiner Ziele im Bereich Batteriematerialien erreicht habe. Die Ankündigung deute daher auf negative operative Ergebnisse hin.
Der Rückgang des Wachstums der Nachfrage nach Batteriematerialien für E-Autos wird von Umicore als Hauptgrund für die Überprüfung der Geschäftsstrategie angegeben. Erste Ergebnisse dieser Überprüfung sollen Ende Juli bekannt gegeben werden, wenn das Unternehmen seine Halbjahreszahlen veröffentlicht.
Neben der Partnerschaft mit Volkswagen hatte Miedreich auch eine Vereinbarung unterzeichnet, wonach Umicore den Zellhersteller Automotive Cells Company (ACC), ein Joint Venture zwischen Stellantis und Mercedes-Benz, mit Batteriematerialien beliefert. Diese Vereinbarung wurde im Jahr 2022 getroffen. Im Oktober verringerte Umicore sein Investitionsbudget für den Zeitraum bis 2026 um etwa ein Viertel. Statt der ursprünglich geplanten 5 Milliarden Euro sollen nun nur noch 3,8 Milliarden Euro ausgegeben werden.
Quelle: Automotive News Europe – VW partner Umicore replaces CEO and will review EV battery business
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