Handelsstreit bremst Volvo EX30-Verkäufe in Europa
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Volvo hat im zweiten Quartal die Erwartungen der Betriebsergebnisse übertroffen, jedoch die Jahresprognose für den Einzelhandel gesenkt. Dies liegt an den europäischen Strafzöllen auf in China gefertigte Elektroautos, von denen das Unternehmen direkt betroffen ist. Als Unternehmen im Besitz des chinesischen Geely-Konzerns steht Volvo im Spannungsfeld des Konflikts zwischen der EU und Peking über Subventionen für chinesische E-Autohersteller.
Anfang des Monats kündigte die EU-Kommission Strafzölle von bis zu 37,6 Prozent auf Elektroautoimporte aus China an. Diese vorläufigen Maßnahmen sollen bis Herbst endgültig entschieden werden. Obwohl Volvo von einer starken Nachfrage nach dem in China gefertigten kleinen SUV EX30 profitiert, bremsen die Handelsbarrieren die Expansion. Der EX30 ist nach dem Tesla Model Y und Model 3 das drittmeistverkaufte Elektroauto in Europa. Für den schwedischen Automobilhersteller ist dies natürlich ein Rückschlag. Denn wie der Hersteller vermeldet, waren 48 Prozent des weltweiten Absatzvolumens im zweiten Quartal 20224 Plug-in-Hybrid- und reine Elektroautos. Der Anteil der reinen Elektroautos am Absatz stieg auf 26 Prozent.
Im letzten Monat gab Volvo bekannt, die Produktion des Modells in die USA zu verschieben. Dies geschah, nachdem die Vereinigten Staaten von Amerika einen Strafzoll von über 100 Prozent auf chinesische Elektroautoimporte verhängt hatte. Um die US- und EU-Zölle zu umgehen, plant das Unternehmen, den kompakten SUV ab nächstem Jahr in seinem Werk in Gent, Belgien, zu produzieren. Die Produktion soll in der ersten Jahreshälfte 2025 beginnen, mit einer Steigerung der Produktionsmenge in der zweiten Jahreshälfte.
Obwohl Volvo wie andere Hersteller in letzter Zeit positive Verkaufszahlen für Elektroautos gemeldet hat, senkte das Unternehmen seine Verkaufswachstumsprognose für dieses Jahr von 15 Prozent auf 12 bis 15 Prozent. CEO Jim Rowan erklärte, dass dies auf die Strafzölle zurückzuführen sei. Volvo habe im zweiten Quartal 211.900 Autos produziert, mehr als verkauft wurden, da die Nachfrage nach Elektroautos in Europa gesunken sei.
Die Bruttomarge für Volvos Elektroautos stieg im Vergleich zum Vorquartal von 16 Prozent auf 20 Prozent. Dies untermauert die Aussage des CEO, dass die Margen weiter steigen werden. Die Gesamtbruttomarge von Volvo stieg von 19,0 Prozent im letzten Jahr auf 22,8 Prozent. Sobald die EU-Untersuchung später in diesem Jahr abgeschlossen ist und die endgültigen Zölle festgelegt sind, wird Volvo eine klare Übersicht darüber haben und geben können, wie sich die Strafzölle auf das Portfolio der Schweden auswirken werden. Und somit auf deren langfristigen Absatz.
Quelle: Automotive News Europe – Volvo cuts full-year sales forecast citing Chinese EV tariffs / Volvo – Pressemitteilung
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