Umfrage: Zufriedenheit bei E-Auto-Fahrenden steigt wieder an
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Zuletzt waren E-Auto-Fahrende von den Leistungen ihrer Autos enttäuscht. In der neuen EV-Zufriedenheitsstudie des Beratungs- und Marktforschungsunternehmens UScale zeigt die Kurve nun wieder in die andere Richtung: Die Zufriedenheit mit elektrischen Fahrzeugen steigt wieder. Elektroauto-Fahrende bescheinigen ihren Elektroautos messbar bessere Performance bei Reichweite und Ladeleistung, den wichtigsten technischen Merkmalen eines E-Autos. Probleme bei der Nutzung zeigen sich dagegen überdeutlich bei der Konnektivität, den Bedienkonzepten und beim Laden.
Nachdem sich im vergangenen Jahr Enttäuschung unter den E-Auto-Fahrenden breit gemacht hatte, hellt sich das Bild nun wieder deutlich auf: Der sogenannte Net-Promotor-Score, eine Kennzahl für die Weiterempfehlungsbereitschaft, ist in den aktuellen Untersuchungen von UScale von vormals 18 Punkten deutlich auf jetzt 24 Punkte gestiegen. 2022 lagt dieser Wert bei 30 Punkten.
Viele Hersteller haben ihre Modelle verbessert oder neue Autos auf den Markt gebracht, die beim Kunden überzeugen. Das sei deshalb bemerkenswert, weil die Anspruchshaltung der Kundschaft im gleichen Zeitraum erneut gestiegen sei. Die Autos haben sich also stärker verbessert, als die Ansprüche gestiegen sind. So sind die E-Auto-Fahrenden in Summe zufriedener.
Verbesserung bei Reichweite und Ladegeschwindigkeit
Die größten Verbesserungen der Autos gab es bei der Reichweite und der Ladeleistung. In den neuen Untersuchungen bestätigen 38 Prozent aller Fahrzeughalter, dass ihre E-Autos über eine echte Sommerreichweite von über 400 Kilometern verfügen; 2023 waren es nur 27 Prozent. Auch das Laden geht inzwischen deutlich schneller: 58 Prozent der E-Autos verfügen über eine DC-Ladeleistung von 150 kW oder darüber; 2023 waren es nur 41 Prozent.
Doch wo viel Licht ist, da ist auch Schatten: 75 Prozent berichten, dass sie bereits Probleme beim Laden hatten. So könne der Ladeprozess gelegentlich nicht problemlos gestartet oder beendet werden oder breche unerwartet ab. Ähnlich sieht es mit der Bedienung des Autos und der Nutzung der Fahrzeug-App aus. 54 Prozent der Elektroauto-Fahrenden berichten von Problemen mit der Connect-App. Dabei sei die Bandbreite der Probleme groß: Die gefühlt geringe Verfügbarkeit, lange Reaktionszeiten und fehlende wichtige Funktionen schränken demnach die Nutzung ein.
Deutliche Unterschiede zwischen den Marken
Bei der Weiterempfehlungsbereitschaft gibt es allerdings deutliche Unterschiede zwischen den Marken. Das Ranking wird angeführt vom Branchenprimus Tesla: 71 Prozent der Tesla-Fahrenden empfehlen ihr Modell weiter, nur 5 Prozent nicht (der Rest ist indifferent). Tesla bleibt damit unangefochten die Nummer eins. Am anderen Ende des Rankings finden sich die Modelle aus dem Hause Stellantis: Nur 3 Prozent der Peugeot-Fahrenden würden ihr Modell einem Freund oder Kollegen empfehlen, 62 Prozent raten ab.
UScale
Abhängig von der Marke sehen die Befragten unterschiedliche Stärken und Schwächen:
Tesla überzeugt bei allen E-spezifischen Funktionen, hat aber weiterhin große Probleme bei der Qualität.
Die Autos der Markengruppe Hyundai/Kia/Genesis überzeugen mit teilweise sehr hohen Ladeleistungen, zeigen aber noch Schwächen bei der Routenplanung.
BMW und Mercedes überzeugen bei der Software, der Konnektivität und der Bedienung, leisten sich aber Schwächen bei der Reichweite und der Ladeleistung.
Polestar und Volvo führen dank Google-Maps bei der Routenplanung und Navigation, haben aus Sicht ihrer Besitzer:innen aber einen zu hohen Verbrauch.
Die Marken des Volkswagen-Konzerns (Audi, VW, Skoda, Cupra, Porsche) bekommen von ihren Besitzern und Besitzerinnen weiterhin viele Softwareprobleme und eine, mit Ausnahme von Porsche, zu geringe Ladeleistung attestiert.
Ford überzeugt aus Sicht seiner Besitzer bei der Reichweite, hat aber einen hohen Verbrauch und eine ungenügende Ladeleistung.
Mini punktet mit überzeugender Software, aber zu geringer Reichweite.
Die neuen Modelle von Smart überzeugen mit einer hohen Reichweite. Fahrer:innen sehen aber großen Handlungsbedarf bei Verbrauch, Routenplanung und Software.
Neueinsteiger BYD bietet eine deutlich zu geringe Ladeleistung, überzeugt aber mit seiner Connect App.
Besitzer:innen von Autos der Markengruppe Renault und Dacia beklagen eine deutlich zu niedrige Ladeleistung, die zu langen Aufenthalten an der Ladesäule führt.
MG-Fahrer:innen freuen sich über eine überzeugende Reichweite, aber beklagen erhebliche Defizite bei der Software, der Routenplanung und der Bedienung.
Die Stellantis-Marken Citroën, Peugeot, Opel und auch Fiat leiden unter erheblichen Problemen mit der Software und der Konnektivität.
Zu allen übrigen Marken war die Stichprobe zu gering, um belastbare Aussagen zu generieren.
„Wir stehen am Anfang eines Rennens, in dem noch viel passieren wird“
„Der Markt ist deutlich gewachsen. Kundinnen und Kunden haben endlich eine große Auswahl. Allerdings hat jede Marke ihre spezifischen Stärken und Schwächen“, kommentiert Dr. Axel Sprenger, Gründer und Geschäftsführer von UScale die EV-Zufriedenheitsstudie 2024. „Die Performance und die Qualität der E-Autos sind deutlich besser geworden, aber die Liste der Hausaufgaben bleibt lang. Wir können noch lange nicht von einem etablierten Markt sprechen, sondern stehen am Anfang eines Rennens, in dem noch viel passieren wird.“
UScale hat die EV-Zufriedenheitsstudie 2024 in den Monaten Mai bis Juli erhoben. Dabei wurden 4966 Personen über Social-Media-Kanäle rekrutiert und für die Querschnittsstudie zu ihren Präferenzen und Erfahrungen bei der Nutzung im Alltag befragt. Die Untersuchung wurde zum fünften Mal in Folge durchgeführt. Sie ist Teil des UScale-Studien-Portfolios zur dauerhaften Untersuchung der Customer Journey von E-Auto-Fahrenden.
Quelle: UScale – Pressemitteilung vom 01.08.2024
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