Lucid Air: Test, Eindrücke und Erfahrungen aus dem Alltag
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Zwei Wochen oder 1283,8 km waren wir mit dem Lucid Air Touring im Modelljahr 2024 im Juli 2024 unterwegs. Einmal aus dem Süden Deutschlands in den Norden und wieder zurück. In der Stadt, auf Land- und Schnellstraßen sowie auf der Autobahn. Mit dabei allerhand Gepäck und laut technischem Datenblatt der Option auf einem solchen Trip nur einmal laden zu müssen und dennoch mit nicht ganz leerem Akku wieder zu Hause anzukommen. In der Realität sah dies natürlich ein wenig anders aus.
Nach WLTP-Zyklus bringt der Lucid Air Touring die Option mit sich bis zu 725 Kilometer mit einer Akkuladung zu fahren. Diese Ansage allein hat im Bekannten- und Freundeskreis für Aufhorchen gesorgt. Gekoppelt mit der Schnellladefähigkeit, der Ausstattung und dem dazugehörigen Preis als auch dem Design im Interieur und Exterieur, wollte so manch stille:r Beobachter:in der E-Mobilität mehr erfahren. Einige Fragen haben wir bereits beantwortet. Den Rest nun nachfolgend bei unserem Test, Eindrücke und Erfahrungen aus dem Alltag mit dem Lucid Air Touring.
Bevor wir in den Test des Elektroautos von Lucid Motors eintauchen sei noch erwähnt, unsere Eindrücke sind vollkommen subjektiv und spiegeln demnach nur unsere eigene Meinung wider. Wir denken aber, dass die Informationen, Eindrücke und Fotos in diesem Artikel ihren Teil dazu beitragen können, um sich ein erstes Bild von der Elektro-Limousine von Lucid zu verschaffen.
Wie immer gilt, sollten nach dem Lesen des Test- und Fahrberichts der E-Limousine von deiner Seite noch Fragen offenstehen, einfach melden und ich versuche diese zu beantworten. Falls du deine Meinung zum Lucid Air mit anderen Leser:innen teilen magst, macht dir gerne die Kommentarfunktion unter dem Review zunutze.
Lucid: Mehr als eine Luxus-Elektro-Limousine
Welche Marke ist Lucid? Wo kommen diese her und gibt es den Stromer bereits offiziell zu kaufen? Alles Fragen, die uns im Rahmen des zweiwöchigen Tests des Air, in der Touring-Variante, gestellt wurden. Auf all dies gab es natürlich Antworten.
Lange mussten wir warten, bis der Lucid Air das Licht der Welt entdeckt hat. Ein E-Auto, welches laut dem dahinterstehenden Start-Up, neue Maßstäbe im Elektro- und Luxussegment setzen will. Insbesondere in Hinblick auf die Bereiche Leistung, Effizienz und Design. Gestartet ist die Produktion der Luxus-Elektro-Limousine im Herbst 2021, mit Auslieferung im gleichen Jahr. Zumindest für die Vereinigten Staaten von Amerika. Für Deutschland und Europa hat es ein wenig länger gedauert. Mitte 2022 wurde am Odeonsplatz in München ein entsprechender Showroom eröffnet. Erste Modelle dann noch im gleichen Jahr an erste Käufer:innen übergeben.
Der Stromer fand in seinen verschiedenen Varianten bei Kund:innen als auch Journalist:innen Anklang. Dennoch sah und sieht es noch immer nicht ganz so rosig für den amerikanischen Automobilhersteller aus. In Zeiten, in denen zumindest in Deutschland eine Nachfragedelle im E-Mobilitätsbereich zu erkennen ist, gekoppelt mit einem höherpreisige Einstieg in die E-Mobilität, läuft der Absatz eben nicht von alleine. Und dennoch zeigt man sich zuversichtlich bei Lucid. Nicht nur wegen des Air, sondern auch dem kommenden Elektro-SUV Gravity.
Die Expansion geht indes auch auf anderen Gebieten weiter und die Amerikaner machen nicht nur mit Automobilen Geschäfte, sondern auch als Technologie-Lieferant. Lucid steigt bei Aston Martin ein und soll unter anderem Elektromotoren an den britischen Hersteller liefern. Damit ist es nicht getan. Lucid hat sich einen rigorosen Sparkurs auferlegt. Der umfasst die Zuliefererkette, die Kosten für die Teile, Materialien und auch indirekte Ausgaben für Werbung, Verwaltung. In Zukunft soll auch bei der Produktion der Grad der Automation gesteigert werden, um die Arbeitskosten weiter zu senken.
Sollten diese Maßnahmen greifen, dürften die Aussichten für die Zukunft des amerikanischen Automobilherstellers rosig aussehen. Die Frage ist nur, ob sich die Pläne wie angedacht umsetzen lassen.
Lucid Air: Elektroauto der Luxusklasse
Der Lucid Air spielt nicht nur preislich in einer Liga mit dem Mercedes EQS oder dem BMW i7, auch hinsichtlich des Gesamtauftritts. Wobei man hier fairerweise anmerken muss, der Air hat während seines Testzeitraums bei uns mehr Blicke auf sich gezogen, als andere Stromer in der gleichen Liga. Was sicherlich damit zu begründen ist, dass er noch nicht so oft auf deutschen Straßen zu sehen ist.
Der Lucid Air Touring ist kleiner als sein Design erscheinen lässt, denn mit einer Länge von 4975 mm spielt Amerikaner eigentlich gegen Audi A6, BMW 5er und Mercedes E-Klasse – zumindest, was die Außenabmessungen angeht. Bei der Breite bringt es der Air von Lucid auf 1936 mm ohne Außenspiegel sowie 2196 mm mit diesen. Die Höhe wird mit 1417 mm angegeben. Der Radstand seinerseits mit 2960 mm. Sowohl Höhe als auch Radstand machen sich im Innenraum bemerkbar. Wie man es erwartet, sitzt man recht tief und muss auf ein wenig Überblick verzichten, den man beispielsweise bei E-SUVs hat. Dafür bekommt man allerdings einiges an Platz im Inneren und kann auch gemütlich zu fünf durch die Gegend cruisen, ohne auf entsprechendes Gepäch zu verzichten.
Denn hier setzt der Lucid Air Touring Maßstäbe. Anders kann man es nicht sagen. Mit 627 Litern Volumen gibt es viel Platz im Kofferraum im Heck, der durch die tiefe Konstruktion jedoch nicht leicht zu beladen ist. Dazu gibt es vorne einen Frunk, der mit 283 Litern mehr als stattlich dimensioniert ist und viel mehr als nur das Ladegeschirr aufnimmt, das man ohnehin besser unter den Ladeboden im Heck packt. Und wenn diese 910 Liter noch immer nicht ausreichen sollten, dann lässt sich die Rückbank nach vorne umklappen und das Gesamtladevolumen erhöht sich auf gigantische 1834 Liter. Ansage. Hatten wir so bisher bei keinem anderen E-Auto in vergleichbaren Segmenten.
Ein wenig störend war allerdings während unseres Tests, dass die Kofferraumklappe ein wenig gewippt hat beim Öffnen. Mit Druck auf entsprechenden Taster hat diese entriegelt, ist ein Stück nach oben, dann wieder zurückgefahren, um sich dann schlussendlich ganz zu öffnen. Kam auch nicht immer vor, aber doch Des Öfteren innerhalb der 14 Tage, in denen der Lucid Air Touring zu Gast war. Begeistert waren wir vor allem vom Frunk, der ordentlich Stauraum bot. Alleine dort ließ sich ein Koffer für einen längeren Städtetrip, zuzüglich Ladekabel und Rucksack unterbringen.
Wer möchte und das nötige Kleingeld besitzt, der kann den Air mit über 1100 PS auf der Straße fahren. Mehr E-Autofahrer:innen dürften jedoch wohl auf die Touring-Variante anspringen. Auch diese muss sich nicht verstecken. Allradantrieb mit einer Systemleistung von 462 kW / 628 PS und ein mehr als stattliches Drehmoment von 1200 Nm stehen im technischen Datenblatt. Dies sorgt dafür, dass der Stromer trotz 2262 Kilogramm Leergewicht, dynamisch bis sportlich unterwegs ist.
Aus dem Stand beschleunigt der Allradler in 3,6 Sekunden auf Tempo 100; regelt für diese Leistung bei 225 km/h Höchstgeschwindigkeit ab. Schneller fahren die stärkeren Varianten, die bis zu 270 km/h fahren dürfen. Ganz ehrlich, die Leistung und Beschleunigung ist mehr als ausreichend, um im Straßenverkehr zügig von A nach B zu kommen. Steht außer Frage. Und der Sprint von 0 auf 50 km/h auf einer verlassenen Landstraße zaubert auch in der “kleinen” Variante ein Lächeln auf die Lippen. Haben wir uns sagen lassen.
Gespeist wird der Stromer mit 700 Volt-Architektur aus einem 92 kWh-Lithium-Ionen-Akku. Was ihn für die eingangs erwähnten 725 km nach WLTP-Zyklus fahren lässt. Vorausgesetzt man reizt die Leistung nicht zu stark aus. Der cW-Wert von 0,197 trägt seinen Teil dazu bei, dass der Lucid Air entsprechend effizient unterwegs ist.
Vollelektrisch durch den Alltag mit dem Lucid Air Touring
Technische Daten sind schon eine feine Sache, wenn man reine Fakten miteinander vergleichen möchte. Relevanter ist jedoch das Fahrgefühl, welches man in dem jeweiligen E-Auto vermittelt bekommt. Eben dieses möchten wir mit dir teilen. Zugang zum Air bekommt man auf dreierlei Art und Weise. Entweder klassisch mit dem Funkschlüssel in der Hosentasche, hier öffnet sich das E-Auto – manchmal mit ein wenig Verzögerung – wenn man sich diesem nährt. Alternativ gibt es die klassische Schlüsselkarte im Kreditkarten-Format, die an die B-Säule gehalten die Tür öffnet. Oder man richtet sich ein entsprechendes Fahrerprofil ein und wird dann über die in der B-Säule eingebrachte Kamera erkannt und kann ebenfalls in den Stromer einsteigen.
Als Fahrer:in hat man bereits beim Exterieur die Wahl zwischen sechs verschiedenen Farben: Stellar White, Inifinite Black Metallic, Cosmos Silver Metallic, Quantum Grey Metallic, Zenith Red Metallic oder Fathom Blue Metallic steht zur Wahl. Unser Testwagen kam im Farbton Quantum Grey Metallic daher. Sorgt für ein eher dezentes Auftreten. Wobei man fairerweise sagen muss, dass der Lucid Air auffällt. Egal, ob im knalligen Rot oder im eher schlichten Grau.
Ebenfalls von außen zu sehen, ob die Wahl auf das Aluminiumdach gefallen ist. Oder eben auf das aufpreispflichtige Glasdach. Durch dieses hat man auch von innen eine großartige Sicht und man spürt einen gewissen Wow-Effekt – nicht nur beim ersten Einsteigen – wenn man auf die sich weit über die Frontsitze ziehende Frontscheibe blickt. Was ein wenig stört, ist die Sitzpositionierung, wo man je nach Körpergröße recht schnell auf Augenhöhe mit den Sonnenblenden ist. Zudem sorgt eine tiefstehende Sonne dafür, dass die Sonnenblende schnell an ihre Grenzen kommt. Hier empfiehlt sich dann eine entsprechende Sonnenbrille zur Hand zu haben.
Weniger funktioneller Natur, als optischer ist die Wahl zwischen den Zierleisten im auffälligen Platin-Look oder im Stealth-Look, welcher die optischen Hervorhebungen auf ein Minimum begrenzt. Das letzteres, wie bei unserem Testwagen, dann aufpreispflichtig ist, muss man aber nicht unbedingt verstehen. Sollte weniger nicht weniger kosten? Optisch hat es auf jeden Fall gut zu den montierten 21-Zoll-Aero Sport Stealth-Räder gepasst. Mit diesen montiert reduziert sich die maximale Reichweite übrigens auf 651 km nach WLTP-Zyklus.
Nun aber genug von außen. Die Türen sind geöffnet. Wir steigen ein. Hierbei steht eine von vier Interieur-Farbwelten zur Auswahl: Mojave PurLuxe-Lederalternative, Santa Cruz, Tahoe sowie Mojave. Letztgenannte war bei uns vorzufinden und zeigte sich durch vollnarbiges Vollnarbenleder und Premium-Naturnarbenleder in Lucid Black and Graphite mit Carbon Oak-Zierleiste im Innenraum.
Viel mehr Auswahl gibt es dann kaum im Interieur. Zumindest optischer Natur. Als Fahrer:in des Lucid Air Touring kann man dann lediglich hinsichtlich der Fahrerassistenzsysteme wählen. Wobei hier die höchste Stufe “DreamDrive Pro” die Rundumsorglos-Lösung bietet und mit allem daherkommt, was die Übersicht und Sicherheit im Straßenverkehr ermöglicht. Wäre auch der Punkt, an dem wir nicht sparen würden. Gerade, wenn man mit einem solch performanten Fahrzeug unterwegs ist.
Allerdings ist auch hier nicht alles Gold was glänzt. Dazu gleich mehr. Hat Fahrer:in im Lucid Air Touring Platz genommen, blickt man auf recht nüchterne Instrumente hinter einer gigantischen Glasscheibe. Was allerdings direkt auffällt, das Head-up-Display ist nicht vorhanden. Trotz entsprechender Anzeigen rechts vom Lenkrad fehlt dies. Gerade, wenn man die Navigation des Fahrzeugs nutzt und die Übersicht auch innerhalb von Städten mit Irrungen und Wirrungen behalten möchte.
Stattdessen blickt man auf ein kleineres Display, welches oberhalb eines mächtigen Zentralbildschirmes vorzufinden ist. Letztgenanntes lässt sich auf Knopfdruck in den Instrumententräger schieben und gibt eine größere Ablage frei. Links vom Lenkrad lassen sich über ein weiteres Display weitere Einstellungen vornehmen. Unter anderem die Öffnung der Ladeklappe, welche auf der Fahrerseite vorn an der A-Säule vorzufinden ist, sowie die Feinjustierung der Scheibenwischer. Muss man auch erst einmal wissen.
Was nicht begeistert hat, wie bei den zuvor erwähnten, eher mal nicht öffnenden Türen, ist die Software. Hier gab es im Testzeitraum mehrmals den Fall, dass diese stark verzögert reagiert hat. Verbindung zum Server der Navigationssoftware konnte nicht aufgebaut werden. Jedoch das größte Manko war, dass in zwei Fällen die Rückfahrkamera bzw. das gesamte Kamerasystem das Videosignal mit einer Verzögerung von gut fünf bis zehn Sekunden erst wiedergegeben hat. Sprich, standen wir in der Parklücke, hat uns das System angezeigt, dass wir noch beim Rückwärtsfahren waren. Sollte so nicht sein.
Ebenfalls konnte beobachtet werden, dass die Verbindung zu Smartphones zwar gut funktioniert hat. Wenn dieses allerdings zum Laden in der Mittelkonsole eingeklemmt waren und ein Anruf empfangen wurde, hörte man mehr Rauschen und Störgeräusche, als die Stimme seines Gegenübers. Dies haben wir mit drei verschiedenen Smartphones nachstellen können. Was nicht auf einen entsprechenden Einzelfall schließen lässt. Leider.
Ansonsten war die Steuerung soweit nachvollziehbar und eingängig. Wobei die Rekuperation nur über entsprechende Unterpunkte im Menü angepasst werden konnte. Am besten von Beifahrer:in, da man als Fahrer:in dazu nicht kommt. Eine entsprechende Reaktion auf sich verändernde Situationen im Verkehr war nicht gänzlich einfach möglich. Hier wäre der ein oder andere Taster von Vorteil gewesen, in einem Cockpit, welches eher minimalistisch und aufgeräumt daherkommt.
Beim Fahren selbst musste man keine Kompromisse eingehen. Hier hat der Lucid Air Touring gehalten, was er verspricht. Der Vortrieb – aus jedem Tempobereich – ist gewaltig. Dabei haben die beiden Elektromotoren dafür gesorgt, dass die Kraft beeindruckend lässig auf den Boden gebracht wurde. Gleichzeitig sind die Digitalziffern auf dem Display entsprechend nach oben geschnellt. Das sowohl im Eco-Modus, als auch im Sport-Modus, um die beiden gegensätzlichsten Fahrmodi zu bemühen. Beim Fahrverhalten hat sich unabhängig vom gewählten Programm allerdings wenig geändert. Die Rückmeldung von der Fahrbahn dürfte hier durchaus ein wenig direkter und spürbarer sein. Das Fahrwerk selbst in Verbindung mit den montierten 21-Zöller war recht stramm. Schlaglöcher jedes Mal zu spüren. Da man eben doch recht nah am Boden sitzt.
Reichweite, Verbrauch und Lademöglichkeiten im Blick
In den vorherigen Abschnitten bin ich auf einige Aspekte des vollelektrischen Fahrens mit dem Lucid Air Touring eingegangen. Was man schon zu diesem Zeitpunkt anmerken kann, ist, dass er durchaus zu überzeugen weiß. Jetzt gilt es, dass wir das Thema Laden noch ein wenig genauer unter die Lupe nehmen. Zunächst die Fakten meines Testfahrzeugs.
Allradantrieb mit 462 kW / 628 PS Peak-Leistung, bei 1200 Nm Drehmoment
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 3,6 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h
92 kWh-Lithium Ionen-Akku (brutto)
Energieverbrauch auf 100 km (kombiniert) 15,9- 16,0 kWh/ 100 km (21-Zoll-Räder)
Reichweite (kombiniert) bis zu 651 km nach WLTP
0 g/km CO₂-Emissionen, kombiniert
Für zwei Wochen waren wir in der Elektrolimousine von Lucid unterwegs. Am Ende des Testzeitraums standen 1283,8 Kilometer auf dem digitalen Tacho sowie ein Verbrauch von knapp über 20,01 kWh auf 100 km. Dies hat uns positiv überrascht. Zwar sind wir deutlich von den Angaben im technischen Datenblatt abgewichen, haben aber viele hundert Kilometer auf der Autobahn bei Geschwindigkeiten von jenseits der 120 km/h zurückgelegt. Teilweise längere Abschnitte im Bereich der 180 km/h. Hierfür erscheint der Verbrauch mehr als angemessen. Im städtischen Umfeld sind wir hingegen durchaus an die WLTP-Angaben herangekommen, ohne uns bewusst einzuschränken.
Geladen wird wahlweise am 22 kW-Lader (AC) innerhalb von 5 Stunden auf 100 Prozent. Die maximale Ladeleistung am HPC-Charger liegt bei 225 kW, wobei sich die durchschnittliche Ladeleistung bei um die 160 kW einfindet, laut Ladekurve von Fastned. Dann benötigt der Stromer rund 25 Minuten für die Ladung von 10 auf 80 Prozent.
11 kW Wechselstrom (AC), von 0 auf 100 Prozent – 10 Stunden
22 kW Wechselstrom (AC), von 0 auf 100 Prozent – 5 Stunden
50 kW Schnellladesäule (DC), von 10 auf 80 Prozent – 1 Stunde 31 Minuten
100 kW Schnellladesäule (DC), von 10 auf 80 Prozent – 43 Minuten
150 kW Schnellladesäule (DC), von 10 auf 80 Prozent – 33 Minuten
350 kW Schnellladesäule (DC), von 10 auf 80 Prozent – 25 Minuten (225 kW Peak)
Der Hersteller der Luxuslimousine wirbt auf seiner Webseite mit rund 400 Kilometer Reichweite, die sich in 20 Minuten am Schnelllader nachladen lässt. Was durchaus erreichbar ist. Insbesondere, wenn man die Ladestation über das Navi ansteuert und der Akku hierdurch entsprechend temperiert den Ladevorgang startet.
Preise des Lucid Air im Überblick
Sollten dich die bisherigen Eindrücke der E-Limousine von Lucid überzeugt haben, dann ist es wohl an der Zeit einen Blick auf die Preise zu werfen. Es handelt es sich um die Brutto-Listenpreise des Stromers – Stand August 2024.
Lucid Air Pure RWD – ab 85.000 Euro
Lucid Air Touring – ab 99.000 Euro
Lucid Air Grand Touring – ab 129.000 Euro
Lucid Air Sapphire – 250.000 Euro
Unterschiede macht Lucid hierbei bei der Gesamtreichweite, der Ausstattung sowie der Power von 325 kW/ 442 PS – 747 km Reichweite bis zu 920 kW/ 1251 PS – 700 km Reichweite ist hierbei alles am Start. Beginnend bei einem Listenpreis von 99.000 Euro ist unser Testwagen am Ende bei einem Preis von 131.000 Euro gelandet. Hierbei waren die größten Kostentreiber das optionale Glasdach (4500 Euro), Stealth-Optik (8500 Euro), die 21-Zoll-Räder (4400 Euro) sowie DreamDrive Pro (8500 Euro). Dafür stand der Lucid Air Touring dann vollausgestattet bei uns im Hof.
Fazit zum Lucid Air Touring
Ein E-Auto für die Reise gemacht. Stauraum ohne Ende. Dennoch genügend Platz im Innenraum, ein guter Überblick, nüchternes, minimalistisches Design und ein Exterieur-Design, welches Blicke auf sich zieht. Ob man nun möchte oder eben nicht. So lässt sich der Lucid Air wohl ganz gut beschreiben. Wenn dann noch die Software ein wenig besser ausbalanciert wird und die Kamera-Wiedergabe beim Rückwärtsfahren in Echtzeit erfolgt, das Smartphone beim Telefonieren nicht mehr rauscht und die Türen verlässlich öffnen, dann hat man ein Gesamtpaket, welches nichts vermissen lässt.
Jedoch fallen gerade diese Punkt besonders ärgerlich auf, wenn man überlegt, dass man von einem E-Auto mit Listenpreis von 131.000 Euro spricht. Gerade hier darf und sollte so etwas nicht passieren. Man erwartet, wie bei einem EQS von Mercedes oder einem i7 von BMW Bestleistung – wobei auch bei diesen Abstriche hinzunehmen waren.
Wer damit umgehen kann oder mit dem Hersteller in den Austausch geht, bekommt aber ein überzeugendes Gesamtpaket mit Top-Reichweite und dazu passender Ladeleistung. Egal, ob zum gemütlichen Cruisen oder auf Langstrecke. Für uns steht fest, wir steigen wieder ein, wenn ein Lucid Air vor der Tür steht. Dann eventuell die Sapphire-Variante mit 920 kW/ 1251 PS – würde uns doch ein wenig reizen.
Was hältst du von der Luxus-Limousine?
Disclaimer: Der Lucid Air Touring wurde uns für diesen Testbericht kostenfrei für den Zeitraum von zwei Wochen von Lucid zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf unsere hier geschriebene ehrliche Meinung.
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