EU-Kommission will an CO2-Zielen für 2025 festhalten
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Die EU-Kommission will die Bitten aus der Autoindustrie nicht erhören und an den schärferen CO2-Flottengrenzwerten ab 2025 festhalten. Derzeit kursiert bei EU-Entscheidern, neben einem ähnlichen, offiziellen Schreiben des Europäischen Herstellerverbands ACEA, ein inoffizielles Papier aus der Autobranche, das einen Aufschub der CO2-Limits um zwei Jahre fordert, damit Autohersteller drohenden Milliardenstrafen entgehen können.
„Das Ziel für 2025 erfordert – und ermöglicht – es den Herstellern, eine umfassende Strategie zur Einhaltung der Vorschriften zu entwickeln“, sagte Tim McPhie, Sprecher der Kommission für Klimaschutz Anfang der Woche dem Magazin Euractiv und betonte, dass das Ziel für 2025 nicht geändert werde. Er verwies auch darauf, dass die Autohersteller „ausreichend Zeit hatten, sich auf die nächste Phase des Übergangs vorzubereiten: Die Ziele ab 2025 wurden bereits 2019 von den Co-Gesetzgebern verabschiedet.“ Wie Euractiv erfahren habe, wolle sich das Direktorium des ACEA am heutigen Mittwoch treffen, um das sogenannte Non-Paper intern zu besprechen.
Der französischen Zeitung Le Monde zufolge soll das Papier von Renault stammen, dessen CEO Luca de Meo auch Vorsitzender des ACEA ist. Renault lehnte es ab, sich zum Bericht von Le Monde zu äußern. Als „zynisch und absurd“ bezeichnete Julia Poliscanova, Senior Director bei T&E, das inoffizielle Papier in einer Stellungnahme. „Die Autohersteller haben in den vergangenen zwei Jahren über 130 Milliarden Euro Gewinn gemacht und hatten ausreichend Zeit, sich auf die Vorgaben vorzubereiten.“
Besonders brisant: Das inoffizielle Papier fordert die EU-Kommission dazu auf, die Krisenverordnung entsprechend Artikel 122 des Vertrags über die Arbeitsweise der EU anzuwenden, der es den Mitgliedstaaten erlaubt, in Notlagen Maßnahmen zu ergreifen, die ohne die Zustimmung des Europäischen Parlaments eingeleitet werden könnten, wie es etwa während der Corona-Krise oder im Ukraine-Krieg der Fall war. T&E-Direktorin Poliscanova wies diese Forderung entschieden zurück: „Das ist weder ein Krieg noch eine Pandemie, sondern ein eigennütziger Schachzug.“
Um das Ziel von rund 95 Gramm CO2 pro Kilometer für 2025 zu erreichen, müssen Autohersteller eine E-Auto-Quote von mindestens etwa 20 Prozent und/ oder einen hohen Anteil von Plug-in-Hybriden und Hybridautos unter ihren Neuwagen aufweisen. Die meisten Hersteller sollten ihre Ziele für 2025 erfüllen können, zeigt eine aktuelle Auswertung von Transport & Environment.
„Es wäre surreal, die Regeln jetzt zu ändern“
Einige Hersteller wie etwa Stellantis, der wie Volvo 2022 aus dem ACEA ausstieg, unterstützen die aktuellen Regeln ausdrücklich. „Es wäre surreal, die Regeln jetzt zu ändern“, sagte CEO Carlos Tavares gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Auch er verweist darauf, dass die Branche genügend Vorlauf hatte, sich auf die neuen CO2-Ziele einzustellen: „Jeder kennt die Regeln schon lange und hatte Zeit, sich vorzubereiten, und jetzt ist es an der Zeit, ins Rennen zu gehen“.
Tavares sieht den Volumenhersteller Stellantis in einer guten Position, um die Ziele für 2025 zu erreichen. Der Hersteller, der 14 Automarken wie Citroën, Peugeot, Fiat und Opel und einem Dach vereint, habe entsprechende Automodelle entwickelt und alles dafür vorbereitet, um sie zu produzieren und zu verkaufen.
Quelle: Euractiv – EU-Kommission: Kein Aufschub der CO2-Ziele für Autoindustrie / Automotive News – Stellantis opposes any delay in EU’s 2025 CO2 emissions target / Automobilwoche – Autoindustrie: Acht Fabriken dicht wegen CO2-Zielen ab 2025?
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