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Bidirektionales Laden: Chance für günstigere E-Autos

Bidirektionales Laden: Chance für günstigere E-Autos

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Während andere Länder bei der technologischen Transformation voranschreiten, steckt Deutschland in einer Phase des Stillstands. Dies betrifft nicht nur die Innovationskraft, sondern gefährdet auch Arbeitsplätze, Steueraufkommen und die Entwicklung neuer Technologien. Dessen ist sich Marcus Fendt, Geschäftsführer und Chief Sales Officer bei The Mobility House, sicher und vertritt seine Meinung recht deutlich in einem Standpunkt-Artikel bei Tagesspiegel Background.

Bidirektionales Laden als Schlüsseltechnologie

Laut Fendt ist ein konkretes Beispiel hierfür das bidirektionale Laden von Elektroautos, das enormes Potenzial birgt, bisher aber kaum ausgeschöpft wird. Viele Elektroautofahrer:innen könnten ab 2025 kostenlos fahren – vorausgesetzt, die Politik handelt entschlossen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) bleibt jedoch zögerlich. Der CSO von The Mobility House verweist in seinem Artikel auf Japan. Dort sei es heute schon möglich, durch bidirektionales Laden bei Katastrophen Notstrom zu gewährleisten.

Etwas, was auch hier Realität werden könnte. Denn in Europa verfügen bereits Modelle von Renault, Volkswagen und Hyundai über die Möglichkeit, Strom nicht nur zu speichern, sondern auch ins Netz zurückzuführen. Ab 2027 soll diese Technologie zum Standard werden. Obwohl der Schritt hin zum bidirektionalen Laden bereits im deutschen Koalitionsvertrag von 2021 verankert wurde, fehlen bisher konkrete Maßnahmen. Der jüngste Gipfel im BMWK brachte ebenfalls keine greifbaren Ergebnisse. Verschenktes Potenzial.

Insbesondere, wenn man bedenkt, dass fast 60 Prozent des deutschen Stroms überwiegend aus erneuerbaren Energien stammt. Diese Form der Energie ist umweltfreundlich und relativ kostengünstig, unterliegt jedoch wetterbedingten Schwankungen. Hier könnten Elektroautos als mobile Batteriespeicher eine Lösung bieten: Im Durchschnitt stehen sie 23 Stunden am Tag, also 96 Prozent der Zeit, ungenutzt auf einem Parkplatz und könnten flexibel überschüssige Energie aufnehmen oder abgeben, wie Fendt ausführt. Die aktuell 2,5 Millionen Elektroautos in Deutschland haben demnach eine Speicherkapazität von rund 100 Gigawattstunden (GWh) – mehr als das Doppelte der Kapazität der 30 existierenden Pumpspeicherkraftwerke.

Finanzielle Vorteile für E-Autofahrer:innen

Für Besitzer:innen bidirektionaler Elektroautos bedeute dies eine Chance: Durch tägliches Laden und Entladen könnten jährlich zwischen 1200 und 1500 Euro erwirtschaftet werden. Selbst nach Abzug der Kosten bleibe ein nennenswerter Gewinn. Auch für das Stromnetz könnte dies erhebliche Vorteile bringen, da kostspielige Redispatch-Maßnahmen, die 2023 mit 600 Millionen Euro zu Buche schlugen, durch eine intelligente Nutzung der Autospeicher verringert werden könnten. Sprich, E-Autofahrer:innen können Gutes tun und gleichzeitig daran verdienen, wie es Fendt aufzeigt.

Seit 2024 bietet das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) Anreize für schaltbare Verbraucher wie Ladestationen. Wer in Spitzenzeiten abschaltbar ist, erhält jährlich etwa 160 Euro. In Kombination mit weiteren Einsparungen durch bidirektionales Laden summieren sich die Vorteile für Elektroautofahrer auf bis zu 800 Euro pro Jahr – vergleichbar mit den Stromkosten eines E-Autos mit 15.000 Kilometern Fahrleistung. Andere Länder wie Frankreich zeigen bereits, wie es gehen kann. Dort profitieren Renault-5-Fahrer von dieser Technologie, die das Münchner Unternehmen The Mobility House in Kooperation mit der Renault Group umsetzt. In Deutschland scheint das Ganze nicht so einfach.

Trotz der erkannten Vorteile zögert das BMWK, die regulatorischen Hürden vollständig abzubauen. Besonders problematisch sind doppelte Netzentgelte für systemdienlich genutzten Strom, von denen Großbatterien zwar befreit sind, nicht jedoch mobile Speicher wie Elektroautos. Hinzu kommt der schleppende Rollout von Smart Metern. Obwohl die Hardware existiert, fehlen vielerorts die nötigen Abrechnungsmechanismen und klare Pläne.

Die Anpassung des Energiewirtschaftsgesetzes 2023 verschärft das Problem, indem sie Netzbetreibern die Möglichkeit gibt, den Einbau von Smart Metern bei Interessierten abzulehnen, wenn ihre Rollout-Quote gefährdet ist. Dies könnte zu weiteren Verzögerungen führen und den Einsatz von Smart Metern bis 2032 verzögern.

Der Handlungsbedarf ist akut

Gegen Ende fasst Fendt zusammen: Es sei jetzt an der Zeit für Deutschland, entschlossen zu handeln. Bidirektionales Laden biete nicht nur Potenzial für eine kostengünstigere und umweltfreundlichere Mobilität, sondern auch für die Stabilisierung des Stromnetzes. Es brauch eine konsequente Umsetzung – sei es durch die Abschaffung doppelter Netzentgelte oder die verpflichtende Einführung von Smart Metern für alle, die an der Energiewende aktiv mitwirken wollen. Nur durch entschlossenes Handeln könne Deutschland seine Position als führendes Land im Bereich Elektromobilität und Energie sichern.

Quelle: Tagesspiegel Background – Wie die Bundesregierung das 25.000-Euro-Elektroauto verhindert

Der Beitrag Bidirektionales Laden: Chance für günstigere E-Autos erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

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