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IG Metall: Gehaltsverzicht soll VW-Werke retten

IG Metall: Gehaltsverzicht soll VW-Werke retten

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Die IG Metall und der Betriebsrat von Volkswagen haben ein Maßnahmenpaket vorgestellt, das auf den Erhalt von Standorten und Arbeitsplätzen abzielt. Angesichts der aktuellen Krise bei der Kernmarke VW setzen sie auf einen vorübergehenden Verzicht auf Gehaltserhöhungen, um Werksschließungen und Entlassungen zu vermeiden. Dieses Konzept soll dazu beitragen, die Arbeitskosten um rund 1,5 Milliarden Euro zu senken. Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall, betonte, dass diese Summe als Verhandlungsgrundlage dient und flexible Lösungen ermöglichen soll.

Der Konzern steht vor erheblichen Herausforderungen. Sinkende Margen und Überkapazitäten belasten die Finanzen. In Reaktion darauf plant die Unternehmensleitung umfangreiche Kürzungen: Milliardeninvestitionen sollen gestrichen, Projekte zurückgefahren und Tausende Stellen abgebaut werden. Sogar die Schließung von drei Werken wird nicht ausgeschlossen. Zusätzlich fordert der Vorstand eine Kürzung der Gehälter der Tarifbeschäftigten um 10 Prozent und den Verzicht auf Bonuszahlungen. Für die Belegschaft sind diese Forderungen kaum hinnehmbar, da viele um ihre wirtschaftliche Sicherheit fürchten.

Das von IG Metall und Betriebsrat präsentierte Konzept bietet eine Alternative. Es sieht vor, die für 2025 und 2026 vereinbarten Tariferhöhungen in einen Zukunftsfonds umzuwandeln. Dieser Fonds könnte genutzt werden, um flexible Arbeitszeitmodelle zu finanzieren und gleichzeitig betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Beschäftigte würden zwar vorübergehend auf Gehaltssteigerungen verzichten, jedoch ohne langfristige Einbußen hinnehmen zu müssen. Gröger erklärte, dass die Gehälter bei reduzierter Arbeitszeit nicht proportional gekürzt werden sollen. Ziel sei ein solidarisches System, das kurzfristig entlastet und langfristig Stabilität schafft.

Als Grundlage dient der jüngste Tarifabschluss in der Metall- und Elektroindustrie, der bis 2026 eine Lohnerhöhung von 5,1 Prozent in zwei Stufen vorsieht. Statt einer Auszahlung sollen diese Mittel in Arbeitszeit umgewandelt werden. Voraussetzung für diesen Kompromiss ist jedoch, dass der Vorstand auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet. Gröger unterstrich, dass die Beschäftigten bereit seien, einen Beitrag zu leisten, jedoch klare Bedingungen stellen: Das Geld dürfe nicht ohne klaren Nutzen in den Konzern fließen.

Cavallo fordert stärkeres Engagement von Vorstand und Aktionären

Auch Betriebsratschefin Daniela Cavallo forderte ein stärkeres Engagement von Vorstand und Aktionären. Sie machte deutlich, dass die Belegschaft nicht allein die Last der Krise tragen könne. Die Probleme bei Volkswagen seien nicht von den Beschäftigten verursacht worden und könnten nicht allein über Einschnitte bei den Arbeitskosten gelöst werden. Der Vorstand müsse Verantwortung übernehmen und Wege aufzeigen, wie Standorte und Arbeitsplätze erhalten bleiben können.

Volkswagens Personalvorstand Gunnar Kilian äußerte sich offen für die Vorschläge der Arbeitnehmervertreter. Er lobte die Bereitschaft der IG Metall, konstruktive Lösungen zu finden, betonte jedoch, dass die finanzielle Machbarkeit geprüft werden müsse. Der Ausgang der Tarifverhandlungen sei noch ungewiss, und die Möglichkeit von Werksschließungen könne derzeit nicht ausgeschlossen werden. Die Zeit für eine Einigung wird knapp. Bereits am 1. Dezember endet die Friedenspflicht zwischen Gewerkschaft und Konzern. Ohne einen Kompromiss wären Streiks die nächste Eskalationsstufe.

Thorsten Gröger warnte davor, dass ein Arbeitskampf in dieser Größenordnung selten sei, unterstrich jedoch die Bereitschaft zur Auseinandersetzung, falls der Vorstand weiterhin auf Maximalforderungen beharre. Ziel sei es, vor Weihnachten Klarheit für die Belegschaft zu schaffen. Ein Scheitern der Verhandlungen würde jedoch unweigerlich zu einer Eskalation führen, für die Gröger die Verantwortung beim Vorstand sieht. Dennoch betonte er, dass die IG Metall eine Lösung bevorzugt und keinen Konflikt sucht.

Insgesamt steht Volkswagen vor der Herausforderung, interne Konflikte zu lösen und gleichzeitig wirtschaftlich stabil zu bleiben. Ob der vorgestellte Plan die Wende bringen kann, bleibt abzuwarten. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Verhandlungsparteien zu einer Einigung finden oder ob es zu einer Zuspitzung des Konflikts kommt.

Quelle: Manager Magazin – Wie IG Metall und Betriebsrat VW-Werke retten wollen / Reuters – VW union proposes $1.6 billion of cuts, but no plant closures / Reuters – VW plans for factory closures cross several red lines, works council chief says

Der Beitrag IG Metall: Gehaltsverzicht soll VW-Werke retten erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

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