Tarifgespräche bei Volkswagen müssen in die fünfte Runde
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Im Tarifkonflikt bei Volkswagen endete auch die vierte Verhandlungsrunde in Wolfsburg ohne Ergebnis. Die Verhandlungskommissionen der Volkswagen AG sowie der IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt sprachen zwar von einer konstruktiven Atmosphäre, eine Einigung gebe es allerdings weiterhin nicht, teilten die Verhandlungsführer von VW und IG Metall nach den Gesprächen mit. Die Tarifgespräche sollen kommende Woche fortgesetzt werden.
Arne Meiswinkel, Verhandlungsführer der Volkswagen AG, erklärte: „Die heutigen Gespräche verliefen konstruktiv, wir liegen aber in der Lösung noch weit auseinander. Wir müssen gemeinsam weitere finanzielle Potentiale identifizieren. Ziel bleibt es, kurzfristig umsetzbare und nachhaltig wirkende Maßnahmen zur Kostenentlastung zu finden, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens langfristig zu sichern.“
Die Arbeitnehmerseite hatte dazu in der vorausgegangenen Verhandlungsrunde einen Gegenvorschlag unterbreitet, der Offenheit für einen finanziellen Beitrag der Beschäftigten signalisierte. Volkswagen begrüßte diesen Schritt, wies jedoch darauf hin, dass dieser Vorschlag nicht ausreiche, um eine nachhaltige Kostenentlastung zu gewährleisten.
Nach der vierten Verhandlungsrunde wurden Fortschritte in der Diskussion festgestellt. Dennoch bleibt es nach Ansicht von VW weiter notwendig, gemeinsam zusätzliche Maßnahmen zu identifizieren, die nachhaltig wirken. „Wir müssen eine tragfähige Lösung entwickeln, die uns Investitionen in ein zukunftsfähiges Produktportfolio bis in die 2030er Jahre ermöglicht. Das schafft Sicherheit, das schafft Perspektiven für das Unternehmen und die Belegschaft“, so Meiswinkel.
IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger sagte, „dass erstmals in einem doch konstruktiven Klima alle Punkte von beiden Seiten intensiv beleuchtet worden sind“. Grundvoraussetzung für eine Einigung bleibe für die IG Metall eine Lösung ohne Standortschließungen und eine Beschäftigungsgarantie für die rund 130.000 Mitarbeiter. Lohnkürzungen lehnt die Gewerkschaft ab.
Volkswagen allerdings erachtet Werksschließungen als unausweichlich und fordert wegen der schwierigen Lage des Konzerns auch eine Lohnkürzung von zehn Prozent. Betriebsbedingte Kündigungen stehen ebenfalls im Raum. Die IG-Metall-Vorsitzende Christiane Benner sagte, nicht die Mitarbeiter seien schuld an der Krise, sondern viele falsche Entscheidungen des Managements. Solche Probleme löse man nicht mit Werkschließungen, Kündigungen und Lohnkürzungen.
Im Vorfeld der vierten Tarifrunde hatte es an neun der zehn deutschen VW-Standorte einen flächendeckenden Warnstreik mit Zehntausenden Beteiligten gegeben. Allein im Stammwerk in Wolfsburg kamen laut IG Metall mehr als 38.000 Menschen zu einer Kundgebung. Die IG Metall hatte das Unternehmen im Vorfeld aufgefordert, von seinen Maximalforderungen abzurücken und eine Kompromisslösung zu ermöglichen. Der nächste Verhandlungstermin ist für den 16. Dezember 2024 vereinbart.
Quelle: Die Zeit – Vierte Tarifrunde bei Volkswagen endet ohne Einigung / Volkswagen – Pressemitteilung vom 10.12.2024
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