USA stufen CATL und Tencent als Militärunternehmen ein
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Anfang Januar haben die USA die Unternehmen Tencent und CATL als Militärunternehmen eingestuft. Damit stehen sie auf der offiziellen Liste „chinesischer Militärunternehmen“ und werden bei Geschäften mit dem Pentagon eingeschränkt. Die Maßnahme sorgte für Kritik.
Tencent und CATL gehören zu den bekanntesten chinesischen Großkonzernen. Während Tencent, das 1998 in Shenzhen gegründet wurde, vor allem im Technologiebereich aktiv ist und Plattformen für Social Media sowie Online-Marktplätze besitzt, ist CATL der größte chinesische Batteriehersteller, auch für Elektroautos. Außerdem besitzt Tencent einen Anteil von fünf Prozent an Tesla.
2011 gegründet, hat CATL ein erstaunliches Firmenwachstum bis zum weltweit mit Abstand größten Hersteller für Elektroauto-Akkus hingelegt. Inzwischen produziert das Unternehmen mehr als ein Drittel aller Batterien für Elektroautos weltweit für Abnehmer wie Mercedes-Benz, Volkswagen oder Toyota. Immer wieder bringt das Unternehmen neue Innovationen auf den Markt, wie zuletzt das Bedrock Fahrgestell, das in Crashtests durch seinen besonders hohen Sicherheitsstandards überaus positiv aufgefallen ist.
Spannungen zwischen USA und China
Infolge der neuen Einstufung brachen die Aktien beider Unternehmen ein. An der Börse in Hongkong wurde Tencent um 7,8 Prozent niedriger und CATL an der Börse in Shenzhen um 5,2 Prozent niedriger gehandelt.
Dass sich die USA und China in Sachen Wirtschaft oft nicht besonders einig sind, ist keine Neuigkeit. Bereits seit vergangenem Jahr erheben die USA beispielsweise Einfuhrzölle auf chinesische Elektroautos in Höhe von 100 Prozent, was ein Vielfaches des europäischen Höchstsatzes von Importzöllen in Höhe von bis zu 37 Prozent ist. In Peking wurde nun von einer unangemessenen Unterdrückung von chinesischen Unternehmen gesprochen, die entschieden kritisiert wurde.
Die erfolgte Einstufung von CATL und Tencent als Militärunternehmen belastet die Beziehung der Länder weiter und schränkt die Geschäftsmöglichkeiten beider Konzerne mit dem US-Verteidigungsministerium ein. Ab Juni 2026 ist es nicht mehr möglich für das Pentagon, Verträge mit Unternehmen auf dieser Liste abzuschließen. Ab dem darauffolgenden Jahr ist es dann außerdem untersagt, Produkte oder Dienstleistungen zu beziehen, an denen die Unternehmen in irgendeiner Stelle der Wertschöpfung beteiligt sind.
Neben den Einschränkungen beim Handel mit dem Pentagon scheinen sich die Auswirkungen der Einstufung als Militärunternehmen jedoch in Grenzen zu halten. Vergangenes Jahr hat CATL angekündigt, ein Batteriewerk in den USA aufbauen zu wollen, wenn es der designierte Präsident Donald Trump zuließe. Ob das Unternehmen diese Pläne umsetzen kann, wird sich zeigen.
CATL und Tencent bezogen öffentlich Stellung zu der Einstufung als Militärunternehmen. In einer Pressemitteilung vom selben Tag äußerte sich CATL wie folgt:
„CATL hat sich nie an militärischen Geschäften oder Aktivitäten beteiligt, daher ist diese Einstufung durch das Verteidigungsministerium ein Fehler. Sie hindert CATL nicht daran, mit anderen Unternehmen als dem Verteidigungsministerium Geschäfte zu machen, und wird sich voraussichtlich nicht wesentlich nachteilig auf unser Geschäft auswirken. Wir werden proaktiv mit dem DoD [Department of Defense] zusammenarbeiten, um gegen die falsche Bezeichnung vorzugehen, notfalls auch mit rechtlichen Schritten, um die Interessen unseres Unternehmens und der Aktionäre insgesamt zu schützen.“
Auch bei Tencent war die Sprache von einer fehlerhaften Entscheidung, bei deren Klärung man offen sei. In der Vergangenheit gab es bereits Unternehmen, die gegen die Einstufung der USA als Militärunternehmen geklagt haben, und dies ziehen scheinbar auch diese beiden Konzerne in Betracht.
Quellen: Tagesschau – USA stufen Tencent und CATL als Militärunternehmen ein / CATL – Pressemitteilung vom 07.01.2025
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